Wer sind wir, wenn das Leben uns in die Enge treibt?
Ein einsamer Vater rollt seit der Scheidung seinen Schlafsack jede Nacht in einer anderen Wohnung aus. Eine Witwe findet mit einem zweiten Koffer auch das zweite Leben ihres verstorbenen Mannes. Eine Ehefrau spürt das beruhigende Gewicht des Revolvers in ihrer Handtasche. Eine Mutter schleicht mit ihren Kindern zum Lachen auf den Dachboden.
Was tun wir, wenn wir vor einem Abgrund stehen? Wann verlieren wir die Kontrolle? Sind wir wirklich die, die wir glauben zu sein? Geschichten über Beziehungen, Geheimnisse und unwiderrufliche Entscheidungen, über gewöhnlich seltsame Menschen, denen das Leben eine Falle stellt.
»Wie wenig genügt, um aus der Fassung zu geraten – Claudia Piñeiro erzählt davon ebenso einfühlsam wie hintergründig. Durch winzige Bemerkungen weckt sie Ahnungen, Vorstellungen, wie sich ein Konflikt lösen könnte, weicht aber dem Erwartbaren immer wieder geschickt aus – bis zur überraschenden Pointe.«
»Bei aller Tragik, die so mancher der sechzehn Kurzgeschichten innewohnt, stößt man über die Seiten auch auf so etwas wie Leseglück. Dieses besteht in der gelungenen Verbindung zwischen außergewöhnlichem Inhalt und einem telegrammartigen Stil, der mit wenigen Wörtern komplexe Szenen zu erschaffen vermag. Hinter den schnörkellosen Sätzen, die von Peter Kultzen ins Deutsche übersetzt wurden, werden kraftvolle Imagination und sorgfältige Beobachtung der Autorin offenbar.«
»Claudia Piñeiros Vielfalt und Tiefgründigkeit spiegeln sich auch in den vorliegenden Erzählungen wider. Sie beginnen ganz normal und entwickeln sich sehr subtil auf ein verstörendes, skurriles oder überraschendes Ende zu.«
»Dass Claudia Piñeiros Protagonisten auf einem hauchdünnen Grat zwischen Normalität und Grenzüberschreitung oder gar Wahnsinn wandeln, macht ihre Kurzgeschichten so fesselnd. In ihrer klaren, direkten Sprache beschreibt die Argentinierin Situationen und Beziehungen, unter deren alltäglicher Oberfläche von Anfang an Abgründe durchschimmern.«
»Kurzgeschichten sind ein spezielles Genre. Vielleser mögen es oft nicht. Tempi passati? Gut möglich, denn jetzt hat sich die Argentinierin Claudia Piñeiro erstmals dieser Gattung angenommen. Einer Gattung notabene, die geradezu für sie geschaffen scheint: Mit ihrer unaufgeregten Sprache charakterisiert sie ihre Figuren in wenigen Sätzen messerscharf.«
»Piñeiro gelingt es, ihre Leser dank ihres präzisen und schnörkellosen Stils zu fesseln. Hinter jeder Normalität, hinter jedem schönen Schein kann ein Abgrund lauern. Und eines ist sicher: Dieser Autorin gehen in den nächsten Jahren die starken Plots nicht aus.«
»Ob es sich um so etwas Banales wie das Raustragen des Hausmülls, ein unbedachtes Wort im Spiel oder einen zweiten Koffer handelt, in jedem Ereignis verbergen sich Fallstricke. Die von Peter Kultzen übersetzten Texte berühren, erschüttern oder lassen im Kopfkino eine dramatische Fortsetzung entstehen.«
»Claudia Piñeiro entgleiten die Themen nicht, ihre meisterhaften Erzählungen driften nie ins Seichte ab. In gattungstheoretischer Hinsicht erfüllen sie alle Anforderungen eines klassichen Cuento: unerhörte Begebenheit, rascher Handlungsaufbau ohne Umwege, überraschende Auflösung. Sie versprechen Hochspannung und kurzweiligen, höchsten Lesegenuss.«
»Präzise, geradlinige Prosa und harter Realismus, der sich aus der Beschreibung des Alltäglichen speist. Claudia Piñeiro beweist ein weiteres Mal, dass sie eine begnadete Autorin ist und Wichtiges zu sagen hat.«
Die Natur als Protagonistin: Ein einzigartiger, unverstellter Blick auf menschliche Krisen und Hoffnungen.
Ursula hat einen Riesenhaufen Geld erbeutet. Und sie hat nicht vor, es den rechtmäßigen Verbrechern zurückzugeben.
»Wirklichkeit gibt es nur eine, ihre Lesarten sind unbegrenzt.« Ein virtuoser Kriminalroman aus Mexiko sucht die vielen Gesichter der Wahrheit.