Der diesjährige LiBeraturpreis geht an die argentinische Schriftstellerin Claudia Piñeiro. Sie wird ausgezeichnet für ihren Roman Elena weiß Bescheid, der 2009 im Unionsverlag erschienen ist. Die Jury hob in ihrer Begründung hervor, dass Piñeiro mit ihrem Roman ein aktuelles und höchst modernes Buch vorgelegt habe, das durch seine allgemeingültigen Themen und die gelungene literarische Bearbeitung auch hierzulande eine große Leserschaft erreichen werde. Die Preisverleihung findet am 3. Oktober in der Frankfurter Christuskirche statt.
Claudia Piñeiro erzählt von der parkinsonerkrankten Elena und ihrer sie pflegenden Tochter Rita, die erhängt in einem Glockenturm aufgefunden wird. Mutter und Tochter sind in einer symbiotischen Hassliebe verstrickt und meinen, sich für die jeweils andere zu opfern. Elena macht sich nach dem Tod ihrer Tochter auf den beschwerlichen Weg zu Isabel, weil sie hofft, von ihr mehr über Rita zu erfahren. Dort wird sie mit einer überraschenden Wahrheit konfrontiert.
Claudia Piñeiro, Shootingstar der argentinischen Literatur, wurde 1960 in Buenos Aires geboren. Nach dem Wirtschaftsstudium wandte sie sich dem Schreiben zu, arbeitete als Journalistin, schrieb Theaterstücke, Kinder- und Jugendbücher und führte Regie fürs Fernsehen. Ihr Debütroman Ganz die Deine kam 2003 in die Endauswahl für den Premio Planeta, und für ihren zweiten Roman Die Donnerstagswitwen (Erscheinen Juli 2010) erhielt sie 2005 den Premio Clarín. Ihre Romane sind in mehrere Sprachen übersetzt und verfilmt. Die deutschen Übersetzungen ihrer Romane besorgte Peter Kultzen; sie erscheinen im Unionsverlag. Claudia Piñeiro lebt in Buenos Aires.
Der LiBeraturpreis wird am 3. Oktober um 16 Uhr in der Christuskirche in Frankfurt verliehen. Claudia Piñeiro liest aus ihrem Roman am 5. Oktober im Literaturhaus Frankfurt.