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Nagib Machfus

Karnak-Café

Roman
Aus dem Arabischen von Doris Kilias
Mit einem Nachwort von Roger Allen
»Packende Dialoge, ein fundierter Einblick in die ägyptische Gesellschaft und eine Innenschau in die Seelenlage der Menschen, deren Ideale und Schwächen.« Special to Review
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128 Seiten (Geschätzter Umfang)
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Alt und Jung, Arm und Reich, Männer und selbst einzelne Frauen treffen sich im Karnak-Café, angelockt vom guten Kaffee und der schillernden Kurunfula, einer ehemaligen Tänzerin und Besitzerin des Cafés. Sie erzählen aus ihrem Leben, teilen Freude und Leid und manch müßiggängerische Stunde. Als drei junge Stammgäste plötzlich verschwinden und später verstört zurückkehren, ist es vorbei mit der heiteren Kaffeehausatmosphäre. Aus der einstigen Oase der Kameradschaft wird ein Ort des Argwohns, an dem sich die alte Vertrautheit zwischen den Menschen nur schwer behaupten kann.

Entstanden kurz nach dem Sechstagekrieg 1967, ist Karnak-Café ein wichtiges Zeitdokument, das bis heute von beklemmender Aktualität bleibt.

Stimmen

»›Karnak-Café‹ ist zur Zeit mein absolutes Lieblingsbuch und wird es bestimmt noch ganz lange bleiben, weil es auf seinen ca. 120 Seiten so unglaublich stark und ergreifend ist.«

Philine Edbauer, Hugendubel Buch-Blog, hugendubel.de, Deutschland

»In großer Nüchternheit und mit Sinn fürs grausige Detail führt Machfus durch die Abgründe der Revolution, macht mit Folterkünstlern bekannt, die noch den entschiedensten Kritiker in einen Büttel des Regimes verwandeln. In drastisch-brutaler Sprache erläutert Machfus, warum große Teile der Opposition insbesondere seit den siebziger Jahren so großen Erfolg damit hatten, die Heilserwartungen an Orte zu delegieren, die nicht von dieser Welt sind.«

Frankfurter Allgemeine Zeitung Feuilleton

»Die feine Sprache des ägyptischen Literaturnobelpreisträgers Nagib Machfus soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass dieser kurze Roman ein engagiertes, ja zorniges Plädoyer gegen die Resignation in der arabischen Gesellschaft ist, die letztlich nur den Nährboden für extremistisches Gedankengut bereitet.«

Leben und Glaube / Der Sonntag, Baden

»›Karnak-Café‹ ist ein famoses Zeitdokument – und bedauerlicherweise auch von beklemmender Aktualität, denn Machfus` Innenschau in die Seelenlage von Menschen, die Ihre Ideale verraten sehen, die sich als schwach erweisen und als Spitzel anwerben lassen, um mit heiler Haut davon zu kommen, trifft nicht nur auf die ägyptische Gesellschaft nach der Niederlage von 1967 zu.«

Christian Ruf, Dresdner Neueste Nachrichten

»Nagib Machfus schildert in diesem sehr gedrungenen Epos auf fast beschwörende Weise die Stimmung im Ägypten der ausklingenden Nasser-Ära. Was als schwärmerische Romanze anhebt, entpuppt sich als Politdrama von höchster Brisanz. Selten brachte der Nobelpreisträger deutlicher zum Ausdruck, welche Frustration sich bei ihm in dieser Phase der gesellschaftlichen Stagnation aufstaute.«

Ulf Heise, Freie Presse, Chemnitz

»Am Ende dieses meisterhaften von der 2008 gestorbenen Machfus-Übersetzerin Doris Kilias vorzüglich übertragenen Romans geht es doch wieder um die Liebe. Kurunfula hat sich in Munir Achmed verliebt – einen politisch desillusionierten jungen Mann. Glück, sagt das wohl, ist bis auf weiteres nur in den Verhältnissen des Privaten zu finden.«

Hans-Dieter Franz, Badische Zeitung, Freiburg

»Allen Bibliotheken sehr zu empfehlen, Literaturkreisen ebenso wie Schulbibliotheken für einen ›angewandten‹ und der Welt zugewandten Geschichts– und Geografieunterricht.«

Christina Repolust, bn Bibliotheksnachrichten, Salzburg

»Gleich einem Erdbeben verarbeitet Machfus die Niederlage des ägyptischen Volkes. Es muss erfahren, dass gerade die eigene Hybris ihre gedachte Weltordnung aus den Fugen geraten lässt. Die Menschen im Café, die nicht begreifen wollen, was geschehen ist, sind Symbol für die Erschütterung jener scheinbaren Einheit. Es ist die zornige Abrechnung mit Revolutionsheuchelei und den frevelhafen Triumpfmärschen, die auf dem Boden des Blutes stattfinden.«

Björn Hayer, Die Berliner Literaturkritik

»Im Jahr des desillusionierenden Sechstagekriegs siedelt Nagib Machfus seinen Roman an. Er fängt auf knapp 120 Seiten im Spiegel eines kleinen Cafés in Kairo die niederschmetternde Stimmung ein: ein Klima der Repression, der Beklemmung, der Trauer, aber auch hitziger Debatten oder aufgezwungener Resignation.«

Florian Vetsch, Tagblatt St. Gallen

»Machfus stellt sein hohes literarisches Können und seinen unbestechlichen Blick in eine unruhige, aufgewühlte Welt unter Beweis.«

Annerose Kirchner, Ostthüringer Zeitung, Löbichau

»Trotz aller düsteren Beklemmnis hat der Roman seine heiteren Seiten. Und mit der Besitzerin des Kaffeehauses, der einstigen Tänzerin Kurunfula, hat Machfus eine schillernde Figur geschaffen. Ein ungemein packender Roman, der nichts an Aktualität verloren hat.«

Irène Weitz-Busch, Schweizer Familie, Zürich

»Nagib Machfus macht auf wunderbar schlicht–eindringliche Weise ein Café zur Kulisse für das Ägypten der 60er Jahre: entmutigt nach dem verlorenen Sechstage–Krieg, terrorisiert von Geheimpolizei, zermürbt durch grausame Gefängisstrafen, Folter und letztlich durch nicht eingelöste revolutionäre Verheißungen. Keinerlei Verjährungseffekt.«

Malve Gradinger, Münchener Merkur

»Auf den 120 erstmals ins deutsche übersetzten Seiten beißt die Ironie. Machfus lässt ausgerechnet einen ehemaligen Folterknecht sagen, wie sich Ägypten ›von alten und neuen Fesseln befreien‹ muss. Da geht es etwa um Respekt vor der Menschenwürde, um Orientierung am Westen, was die Wissenschaften betrifft, und dann ist Machfus ganz aktuell.«

Petra Pisa, Kurier, Wien

»Ein geschickt aufgebauter, atmosphärisch dichter, stimmungsvoller, spannungsgeladener Roman. Seine Charaktere, glaubwürdig konzipiert, könnten in jeder Diktatur auftreten, wäre da nicht auch jener wunderbare Lokalkolorit, der das ›Karnak-Kafé‹ nun eben im Kairo der späten 1960er- Jahre ansiedelt.«

Regina Karolyi, Sand am Meer.at, Wien

»Entstanden kurz nach dem Sechstage–Krieg 1967 bestürzt dieses Zeitdokument mit Zeitlosigkeit.«

Janina Fleischer, Leipziger Volkszeitung
 
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Dies ist ein Liebling aus 40 Jahren

Weil... Machfus eine Botschaft um den 1967 verlorenen Krieg, die fehlende Demokratie und den versagenden Sozialismus am Nil verkündet, die heute nicht minder auf den Islamismus zutrifft.

Nachrichten

Autoren-Seiten

Andere Werke von Nagib Machfus

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Über den Aufbruch der ägyptischen Jugend
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»Mit einer unerschöpflichen, augenzwinkernden Fabulierkunst mischt Machfus Fantastisches mit Profanem.« Regina Karachouli, Sächsische Zeitung
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»Träume sind eine Realität, in der die Grenzen des Alltäglichen nicht mehr existieren.« Nagib Machfus
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Die schöne Kurtisane Radubis, von der schon Herodot berichtete, wird in Nagib Machfus’ Roman zur zentralen Figur in einem groß angelegten Panorama des alten Ägypten.
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Eine vergangene Welt wird lebendig mit ihren Palästen und Tempeln, Priestern und Sklavinnen, Handwerkern und Beduinen.
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Eine abenteuerliche Reise zum Ende der Welt und eine Reise zum eigenen Selbst. Machfus nimmt sich die großen Reisenden aus der Blütezeit des Islam zum Vorbild für Ibn Fattumas Entdeckung ganz und gar heutiger Lebensentwürfe und Utopien.
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»Was geht dich das alles an? Warum sitzt du hier herum und hörst Dir Dinge an, die dich einen Dreck kümmern?«
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Ein farbenprächtiges Kaleidoskop, in dem eine ganze Epoche und ihre Menschen lebendig werden.
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»Mit wunderbar leichter Hand geschrieben – wie sie nur wenige Autoren auf dem Gipfel ihrer Meisterschaft erlangen.« Freitag
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»Zwischen Himmel und Erde, zwischen Gold und Dornen gibt es zahlreiche Wege.« Nagib Machfus
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»Gewiss ist dieses Alterswerk auch als ein Credo des ägyptischen Nobelpreisträgers zu lesen, der als Achtzigjähriger bekannte, er spüre, dass die Grundlage seines Lebens auf Erden einzig die Liebe war.« Sächsische Zeitung
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»Mit der Weisheit des Alters und einer unerschlöpflichen, augenzwinkernden Fabulierkunst mischt Machfus Phantastisches mit Profanem.« Regina Karachouli, Sächsische Zeitung
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»Wer dieses Werk liest, wird mit Vergnügen und Dankbarkeit Erkenntnis finden - durch etwas, das als wunderlicher Anachronismus gilt: Weisheit. Machfus besitzt sie.« Nadine Gordimer
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Die drei Bände der Kairoer Trilogie: »Der Baedeker zu Ägyptens Seele.« Newsweek
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»Pflichtlektüre nicht nur für Amtsstuben!« Dresdner Neueste Nachrichten
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»Als ich begann, Romane zu schreiben, hielt ich die europäische Form des Romans für unantastbar. Aber man wird älter und sieht die Dinge anders. Und man sucht nach einem eigenen Ton, ganz tief in sich selbst.« Nagib Machfus
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Der dritte Band der Kairo-Trilogie: »Reich die Zusammenhänge der religiös-sozialen Lebensabläufe, tief die einfließende Psychologie, modern der trotzig aufbegehrende innere Monolog, lebendig Licht und Schatten.« Die Presse, Wien
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»Nagib Machfus’ Novellen sind wie Klangproben, manchmal auch wie eine Fermata, wie ein Anlauf auf ein neues Orchesterwerk, auf einen neuen Roman.« Neue Zürcher Zeitung
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Der zweite Band der Kairo-Trilogie: »Nirgends zuvor hat sich ein arabischer Autor mit soviel Selbstironie an Sentimentales gewagt, mit soviel Augenzwinkern und derber Komik, Lust und Gier beschrieben.« Berliner Zeitung
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»In seinem allegorischen Realismus stellt das Buch eine scharfe Anklage dar gegen die geistigen Verführer, die aufwiegeln, statt aufzuklären, und dann zu Verrätern werden.« Frankfurter Rundschau
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»Es ist nicht unbedingt die Norm, dass eine Rezensentin bei dem Werk eines Nobelpreisträgers zuerst die rechte und dann erst die linke Seite liest, weil sie es nicht aushalten kann vor Spannung.« Schweizer Bibliotheksdienst
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»Über kein anderes Buch ist so viel Tinte geflossen wie über diese Parabel, die jahrzehntelang Kontroversen und leidenschaftliche Debatten ausgelöst hat.« Süddeutsche Zeitung
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»Die sensibel geschilderten Protagonisten des Romans vermitteln mehr Erkenntnisse über den Zustand Ägyptens als Hunderte von Artikeln und Fernseh-Dokumentationen es je vermochten.« Süddeutsche Zeitung, Stuttgart
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»Die Gasse ist für mich das Symbol für die ganze Welt, und je nachdem, wie ich sie haben wollte, habe ich sie geformt.« Nagib Machfus

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»Die ganze Geschichte lag vor mir, und ich bin ihren Spuren gefolgt – wie eine unruhige Gazellenmutter, von deren Kindern sich am Boden nur noch schwache Spuren finden und die am Himmel als Sterne funkeln.« Miral al-Tahawi
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»Es ist nicht unbedingt die Norm, dass eine Rezensentin bei dem Werk eines Nobelpreisträgers zuerst die rechte und dann erst die linke Seite liest, weil sie es nicht aushalten kann vor Spannung.« Schweizer Bibliotheksdienst
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»Über kein anderes Buch ist so viel Tinte geflossen wie über diese Parabel, die jahrzehntelang Kontroversen und leidenschaftliche Debatten ausgelöst hat.« Süddeutsche Zeitung
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Bibliografie

Originaltitel: al-Karnak (1974)
Originalsprache: Arabisch
Erscheinungsdatum: 3.5.2020
Letzte Version: 20.10.2024