»Kunstvoll gewobene Traumsequenzen zeichnen Nadas Ängste und Sehnsüchte. Der mit Vor- und Rückblenden versehene Erzählstrang eröffnet drastische Bilder einer Realität, in der Menschen um ihre Würde kämpfen.«
Sylvia Rizvi, Interkultur in, Stuttgart
»Dieser unruhig vibrierende, formal irrlichternde Text ist eine höchst eigenwillige Komposition aus Zitatmontage und Briefpassagen, Plädoyer und Farce, Geschichten und Erinnerungen, Romanze und Traktat, Märchen und Reportage. Ein Gewitter aus Worten.«
Hartmut Buchholz, Badische Zeitung, Freiburg
»Miral al-Tahawi, die aus einer ägyptischen Beduinenfamilie stammt und Literaturwissenschaften studiert hat, erteilt in ihrem zweiten Roman jeglicher Art von Ideologie eine Absage. Die ägyptischen Kritiker lobten das Buch, das in Ägypten für Diskussionsstoff sorgte. Denn neben der Absage an die Ideologie lässt al-Tahawi ihre Hauptperson sehr intime Details erzählen. Das Buch ist packend: Einmal angefangen zu lesen, legt man es erst nach der letzten Seite aus der Hand.«
Zenith - Zeitschrift für den Orient, Hamburg
»Ein poetisch und klug geschriebenes Plädoyer für ›das Licht, die Liebe und das Leben‹, aber dennoch dicht und schonungslos. Al-Tahawi arbeitet Charaktere schnell mit markanten Sätzen heraus und gönnt ihnen dann lyrischen Raum.«
Kulturnews
»Mit ›Die blaue Aubergine‹ setzt sich Miral al-Tahawi zwischen alle Stühle: Die Islamisten greifen sie an, weil sie den Prozess einer umgekehrten Bekehrung schildert, die Linke, weil sie auch in ihrer Welt nicht die Erlösung findet. Aber gerade das macht die Wahrhaftigkeit ihres Romans aus. Denn bei all ihren Versuchen, Zugehörigkeit und Identität zu konstruieren, bleiben die Frauenfiguren einsam, düster und verstört.«
Chérifa Magdi, Komune, Forum für Politik-Ökonomie-Kultur 10
»›Die blaue Aubergine‹ erhielt in Ägypten höchstes Kritikerlob, wurde aber auch heftig diskutiert. Nicht nur die intimen Bekenntnisse, sondern auch al-Tahawis Absage an jegliche Ideologien wurden von vielen als schockierend empfunden.«
Pforzheimer Zeitung
»Ihr zweiter Roman sorgte in der arabischen Welt für einen Skandal – auch wegen seiner intimen Schilderungen von Sexualität und Gewalt. Der Roman schildert den schmerzvollen Weg einer Desillusionierung. Schreiben aus Verzweiflung. Auch Scheherazade erzählte nicht zum Vergnügen, sondern um zu überleben.«
Sabine Berking, Hannoversche Allgemeine Zeitung
»Thema ist die Absage an Ideologien, aber auch die ungelöste Frage nach einem Sinn, der die Leere des Lebens füllt.«
Silvia Vogt, The Associated Press, Frankfurt am Main
»Miral al-Tahawis Buch hat die arabischen Leser verwirrt, gerade wegen seiner scheinbaren Perspektivlosigkeit. Für die Leser außerhalb Ägyptens bringt das Buch eine wesentliche Horizonterweiterung. Denn hinter den Klischees der fanatisierten islamistischen Massen und der unterjochten muslimischen Frauen wird das Individuum sichtbar, das frei seinen Weg wählt und für das die Ideologien keine Sackgassen sind.«
Volker Michael, Deutschland Radio, Berlin
»Auf ihre drängenden Fragen zu Liebe und Politik, Gesellschaft und Erwachsenwerden findet Nada weder in der Tradition noch in der Revolte eine Antwort.«
www.lebenslust.at
»Fein gesponnen ist Miral al-Tahawis Roman, machtvoll die Sprache – orientalische Erzählkunst hat bei seiner Niederschrift Pate gestanden. Aber Erlösung gibt es nicht – nicht in der Religion, nicht in der politischen Ideologie, nicht in der Liebe.«
Gaby Mayr , Deutschlandfunk, Büchermarkt
»Faszinierend sind die schönen Bilder, die kräftige Sprache, mit der die Autorin ihre Gefühle in Worte fasst. Sie wechselt mehrfach die Perspektive und führt unterschiedliche Frauentypen ein, um den schmalen Grat zwischen Moderne und Tradition zu beschreiben, auf dem die jungen Frauen schnell ins Straucheln kommen können. Die verschlüsselte oder offene Schilderung von Liebe und Sexualität sind in Ägypten auf Lob, aber auch auf viel Kritik gestoßen.«
Larissa Schulz-Trieglaff, Neues Deutschland, Berlin
»›Die blaue Aubergine‹ beeindruckt durch die ungewohnte Offenheit und sprachliche Radikalität, mit der Miral al-Tahawi die komplizierte und schmerzhafte Emanzipation ihrer Protagonistin beschreibt. Ihre Abrechnung mit fundamentalistischen Strömungen stieß auf Kritik. Die Autorin weiß jedoch, wovon sie redet. Sie war selber acht Jahre lang Mitglied der islamistischen Bewegung in Ägypten.«
Wera Reusch, ai-Journal
»Al-Tahawi setzt auf gewagte Perspektivwechsel und eine bisweilen grelle Abfolge von analytischen und lyrischen Passagen, auf das Nebeneinander fein beobachteter Anekdoten und süffisanter Symbolik wie: ›Ein Schmetterling umkreist die Rose meines Wartens.‹ Auf diese Weise tritt sie sehr nah an die Figuren heran, ohne Partei zu ergreifen, und behandelt souverän die wichtigen nationalen Themen, den Sechs-Tage-Krieg von 1967, die Rolle der fundamentalistischen ›Muslimbrüderschaft‹ und das angespannte Verhältnis zwischen den Generationen.«
Thilo Guschas, Stadtrevue, Köln
»Ein interessantes Buch, das Einblick in eine fremde Denkweise gibt, geschrieben in einem eigenwilligen und abstrakten Stil.«
Manuela Kaltenegger, Bücherschau, Wien
»Mit großer Offenheit werden Fragen der weiblichen Identität und Sexualität thematisiert.«
Irene Stark, Erklärung von Bern für den Schweizer Feuilletondienst
»In Ägypten löste al-Tahawis zweiter Roman (nach ›Das Zelt‹) große Sensation aus, Empörung auch – dass eine Frau über Sexualität und Politik schrieb.«
(jvs) , Lesart, Rangsdorf
»Durch eine Reihe von scharf profilierten Nebenfiguren, aus deren Schicksal und Zusammenwirken ein vielschichtiges Bild des Bürgertums und der studierenden Jugend im urbanen Raum des heutigen Ägypten erwächst, erhält die schmerzvolle Geschichte eines Heranwachsens im Zeichen des Illusionsverlustes das Gepräge eines Zeitromans.«
Fritz Peter Kirsch, Die Furche, Wien
»Al-Tahawi erzählt auf überzeugende Art und Weise von Nada, einer jungen Frau voller Ängste und Unsicherheit, auf der Suche nach ihrem Platz in der Welt. Dieser Roman voll überwältigender Traurigkeit handelt nicht nur von einer Frau, sondern von allen Frauen.«
Claudia Pugh-Thomas, Times Literary Supplement, London