Eines Morgens werden die beiden Söhne aus der Schule gerufen: Der Vater ist tot, mitten aus dem Leben gerissen. Sein plötzlicher Tod bringt die Familie an den Rand des Abgrunds. Etwas Geld im Portemonnaie, ein paar Möbel, einen untadeligen Ruf und eine lächerliche Pension – mehr hat er ihnen nicht hinterlassen. Wie soll die Mutter ihre vier Kinder in Ehren hochbringen? Mit Energie und Entschiedenheit nimmt sie die Zügel in die Hand. Doch jedes geht seinen eigenen Weg. Als der älteste Sohn als Rauschgifthändler verhaftet und die Tochter mit einem Liebhaber in einer Absteige aufgegriffen wird, liegt für die ganze Familie der Schein ehrbaren Lebens in Trümmern.
»Bücher wie dieses sind nicht zuletzt deshalb wichtig, weil sie uns das Fremde nah rücken.«
»Machfus machte sich zum Anwalt der kleinen Leute, der Ausgestoßenen, Unterdrückten und Entrechteten, deren Schicksal bis dahin unter dem Deckmantel der Moral, der Religion und der Heuchelei verschwiegen worden war. Man kann ’Anfang und Ende’ als Klangprobe betrachten für die große Kairo-Trilogie, mit der Machfus die realistische Phase seines literarischen Schaffens abgeschlossen hat.«
»’Anfang und Ende’ ist ein Roman der großen Emotionen, komprimiert auf ein Kammerspiel.Ein moderner, wenn auch nicht zeitgemäßer Großstadtroman, der – und das ist wohl das Wichtigste – 370 Seiten lang nie an Spannung verliert.«
»Nagib Machfus erzählt unspektakulär, aber direkt. So, dass man das Lesen nicht lassen kann. Und ganz nebenbei erfährt man, was unzählige entwicklungspolitische Analysen immer noch nicht vermitteln können: dass Armut und Tradition an den Füßen kleben wie Blei.«
»Es gehört zu den großen Stärken von Nagib Machfus, diese Gesellschaft mit rücksichtsloser Genauigkeit abzubilden. Dabei zeichnet er ein Bild, das bis heute gültig ist.«
»Machfus war und ist engagiert. Machfus verbleibt strikt in der Intimsphäre seiner Personen, doch gerade hier beobachtet er die feinen Unterschiede sehr genau – komplizierte und nicht entlang der üblichen Grenzen verlaufende soziale Ausdifferenzierungen. Anstatt Machfus daher den ’Zola Ägyptens’ zu nennen, wäre es gerade heute vielmehr an der Zeit für einen europäischen Machfus.«
»Einmal mehr öffnet Machfus auf spannende Weise die Welt des Orients, die für uns ja gleich in der Nachbarschaft beginnt.«
»Der Tristesse der Rahmenhandlung tritt Nagib Machfaus mit seiner signifikant menschlich anmutenden literarischen Kompetenz entgegen, sodass dieses Werk das Zeug zum Lieblingsbuch hat. Am Schluss bleibt nur die Frage, mit welchem Recht die deutschsprachigen Verleger diesen Roman aus dem Jahr 1949 dem hiesigen Publikum so lang vorenthielten?«
»Dem 1988 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichneten Nagib Machfus ist mit diesem Roman ein brillantes Protokoll des Kampfes gegen Hunger und sozialen Abstieg gelungen. Anfang und Ende darf zweifellos zu den Meisterwerken der arabischen Literatur gezählt werden. Dem Unionsverlag gebührt der Dank, ihn nun auch dem deutschsprachigen Publikum zugänglich gemacht zu haben.«