Am Morgen des 21. Februars 1947 geht Anna Odinzowa, Ethnografin aus Leningrad, im kleinen Hafen von Uëlen an Land. Sie ist am Ziel ihrer Träume: Seit Jahren hat sie die tschuktschische Sprache und Kultur studiert. Jetzt will sie aus nächster Nähe das unerforschte Leben der Nomaden in der Tundra kennenlernen. Tiefer als alle Ethnografen zuvor will sie sich mit dem Volk verbinden, das ihr Forschungsgegenstand ist. Sie heiratet Tanat, den Sohn des letzten Schamanen, und zieht zu seiner Sippe in die Tundra. Als die Katastrophe über das Lager hereinzubrechen droht, geschieht das Unerhörte: Der alte Rinto weiht die fremde Frau mit den stahlblauen Augen ein in die bedrohten Künste und Geheimnisse der Schamanen.
»Ein ungemein authentisches und anrührendes Werk, dabei spannend und grandios erzählt. Weltliteratur im allerbesten Sinne.«
»Dass der Autor den Leser, die Leserin die kulturelle Kolonialisiserung aus der Sicht einer Fremden, die selber zur Betroffenen wird, mit erleben lässt, ist ein raffinierter erzähltechnischer Schachzug, der allerdings nur bei genauester Kenntnis von Kultur und Geschichte eines Volkes gelingen kann: Juri Rytchëu gelingt er.«
»Rytchëu lässt den Leser an Annas Seite eine uralte Kultur entdecken.«
»Zum Leuchten kommt der Text, wenn es um die Landschaft, Mythen, Initiationsriten, die ebenso grausamen wie weisen Bräuche dieses kleinen Völkchens geht, dessen Urtümlichkeit, Genügsamkeit und mündlich überlieferter poetischer Erfahrungsschatz die Aufmerksamkeit und Bewunderung des Lesers verdienen.«
»Ein Werk, das in der Schilderung des Lebens eine tiefe, berührende Kraft entfaltet.«
»Juri Rytchëu erzählt eine wahre Geschichte aus einer faszinierenden Kultur.«
»In die düstere Geschichte arbeitet der Autor immer wieder lichte Passagen ein, sein Roman ist Spannungsgeschichte, Anklage historischer Gräuel, Ode an ein Volk, Liebesgeschichte in einem.«
»Ein äußerst spannendes Buch, schneller zu Ende als wünschenswert.«
»Ein großer Roman über das Fortleben einer Kultur, die ›älter ist als die Pyramiden‹. Sowohl die liebevoll gezeichneten Charaktere als auch die poetische eindringliche Sprache bleiben noch lange im Gedächtnis haften.«
Ein Hauptwerk von Aitmatow, in der erweiterten Fassung mit der Legende Die weiße Wolke des Tschinggis Chan.
»Angesichts des Wirbels von Ereignissen habe ich begriffen, dass ich den Roman heute anders schreiben würde, ohne etwas zu vereinfachen, ohne mich zu zügeln.« Tschingis Aitmatow