Weil... ich es, einmal in der Hand, nicht mehr weglegen konnte: Jury Rytchëu war - nein ist - ein großartiger Erzähler, der auf uns zu erzählt, ohne Umschweife, der nichts verklärt, politisch und poetisch schreibt, dazu noch spannend. Vor allem lehrt er, dass Geschichten von Begegnungen Fremder völlig ohne Ethnisierung auskommen.
Weil... ich auch nach 24 Jahren seit dem ersten Erscheinen in einem Westverlag, dem Unionsverlag, dieses Buch sehr gerne und erfolgreich verkaufen kann, mit dem Hinweis »Liest sich wie ein Abenteuerroman von Jack London, und man erfährt dabei sehr vieles über ein uns - auch heute noch - fast unbekanntes Nomadenvolk, über die Tschuktschen.«
Weil... es von Rytchëus durchwegs beeindruckenden Büchern der ganz besonders authentische und spannende Roman ist.
Weil... meine Frau und ich uns bei Erscheinen des Buches sogar gestritten haben, wer es denn zuerst zu Ende lesen darf. Wir haben einen Kompromiss gefunden und es uns auf einer langen Autofahrt vorgelesen. Die letzten dreissig Seiten auf einem Parkplatz mit dem Ergebnis: Termin verpasst. Noch heute träumen wir vom Polarnebel auf der Tschuktschenhalbinsel und haben bis heute kein besseres historisches Abenteuerbuch gelesen, das dem Leser eine ganz und gar fremde Region so vertraut macht.
Weil... es seit 22 Jahren mein Buch für alle Fälle ist. Das Buch für den Krankenhausbesuch: Sofort ist man in einer anderen Welt. Das Buch für nicht oder wenig lesende Menschen: Mit einer Explosion ist man mitten in der Geschichte. Es ist unkompliziert und geradeaus erzählt, man kann es fünfzehnjährigen Knaben hinhalten und siebzigjährigen Damen auch.
Weil... uns dieser grandiose Roman durch seine Spannung und menschliche Wärme besticht und wahre Freundschaft alle Vorurteile besiegt. Eine abenteuerliche Reise nach Sibirien zu dem kleinen, doch in Wahrheit großen Volk der Tschuktschuken. Ein Buch, zeitlos schön, das ich immer wieder gerne verschenke.
Weil... es Exotik und allgemein Menschliches beschreibt, weil »Abenteuer« und »Liebe« die Protagonisten sind, weil es Spiritualität und Realität vereint, weil es der wichtigen Frage unserer Existenz nachgeht: Was ist ein »wahrer« Mensch? Weil es mit wirklich nachhaltigem Inhalt vielen LeserInnen bestes Lesevergnügen schenkt.
Weil... Juri Rytchëu mit unendlicher Einfühlsamkeit das Überleben und Verwurzeltsein eines gestrandeten Kanadiers mit dem winzigen vergessenen Volk der Tschukten am äußersten Ende Sibiriens schildert. Das Leben im Polarwinter voller archaischer Riten löste bei mir Neugierde, Mitleid
und Betroffenheit wegen seiner unverstellten Menschlichkeit aus. Kein Wunder, dass aus einem Winter ein ganzes Leben wurde.