Unter den Toten Algeriens hat auch Assia Djebar nahe Freunde zu beklagen. Verstörend intensiv und gleichzeitig klarsichtig erweckt sie sie mit ihren Erinnerungen wieder zum Leben. Diese Evokation gilt nicht nur den Opfern der letzten Monate - sie beschwört ein genau beobachtetes Bild der neueren Geschichte Algeriens, an der sie selbst engagiert teilhat. Eine bestürzende Kontinuität der Gewalt seit Jahrzehnten wird sichtbar, aus der sich die Gegenwart erklärt. Weißes Algerien ist kein Pamphlet, sondern eine Kette von Lebensbildern und Szenen. Heiterkeit ist verwoben mit Trauer. Über seinen Anlass hinaus verweist dieses Buch in Dimensionen extremer existentieller Erfahrung.
Stimmen
»Dieses Buch ist eine orientalische Totenklage, eine poetische Ortsbestimmung und ein aufklärerisches Manifest gleichermaßen.«
Märkische Allgemeine
»›Weißes Algerien‹ ist eine grandiose literarische Reise ins Reich der Toten.«
Thomas Widmer, Facts
»Das stille, traurige Schreiben Assia Djebars über den Tod vieler Kollegen ist auch von Scham über das eigene Überleben geprägt. Sie leistet lange überfällige Korrektur bisheriger algerischer Literatur- und Kulturgeschichte.«
Sabine Kebir, Badische Zeitung
»Die algerische Tragödie hat durch Assia Djebars erschütternden Bericht ein neues Gesicht bekommen – das Gesicht von Menschen und Schicksalen, die bisher in der Anonymität der Zahlen und Statistiken untergegangen sind.«
Stuttgarter Zeitung
»›Weißes Algerien‹ ist der persönlichste, aber auch der politischste Roman von Assia Djebar. Persönlich, weil sie um den Verlust ihrer Freunde trauert. Politisch, weil sie sich nicht scheut, die Täter anzuklagen, und weil sie sich bemüht, die Ursachen dieser Gewalt zu erkunden.«
Hildegard Brog, WDR
»Nicht nur ein erfolgreiches Buch, sondern auch eine literarische Reise ins Reich der Toten, der Ermordeten – und eine grandiose Hommage für ein anderes Algerien, frei von Furcht und Terror.«
Adalbert Reif, Die Welt
»Dieses Buch ist der Versuch, zu erhellen, was war, zu sagen, was ist. Das tut Assia Djebar mit dem ihr eigenen Rhythmus, der ihr eigenen Melodie, mal mit kühler Prägnanz, mal mit poetischen Metaphern – das unmittelbar Bedrängende und den weiten Horizont der Geschichte gleichermaßen im Blick.«
Renate Wiggershaus, Neue Zürcher Zeitung
»Nach der Lektüre dieses Buches, das man atemlos zu Ende liest, nimmt man die fast zur Gewohnheit gewordenen Meldungen von immer neuen Morden an Schriftstellern und Intellektuellen mit anderen Gefühlen auf – mit ähnlicher Trauer und Empörung, mit der Assia Djebar ihren toten Freunden und den vielen unbekannten Opfern und abwesenden Zeugen eine Stimme und ein Gesicht verliehen hat.«
Ermute Heller, Süddeutsche Zeitung
»Ein Thema, das unter die Haut geht, zeitgeschichtlich, philosophisch und literarisch relevant bearbeitet.«
ekz-Informationsdienst
»Literarisch am bedeutungsvollsten ist aber die Tatsache, dass es Assia Djebar gelingt, dem algerischen Tod eine Sprache zu geben. Das allein macht ›Weißes Algerien‹ zu einem äußerst lesenswerten Buch.«
Heinz Hug, Neue Zürcher Zeitung
»›Weißes Algerien‹ ist nicht nur ein Gedenken an algerische Intellektuelle, deren Leben abrupt beendet wurde, nicht nur eine Phänomenologie des Todes, eines zu zähmenden Todes, wie Assia Djebar sagt – ›Weißes Algerien‹ ist auch ein Anschreiben gegen die ›kollektive Selbstvernichtung‹, ein Schreiben, ›um einem taumelnden Algerien Ausdruck zu verleihen, für das manche schon das Weiß des Leichentuchs bereit halten‹.«
Sender Freies Berlin
»Ein wichtiges, ein aufschlussreiches Buch, nicht zuletzt für den europäischen Leser. Assia Djebar hat ›Weißes Algerien‹ auch als ›Prozession‹ der ihr teuren Toten gestaltet; sie entwirft damit ganz nebenbei ein Panorama der neueren algerischen Literatur.«
Gerhard Mahlberg, DeutschlandRadio
»›Alles ist sinnlos im Angesicht des Todes‹, hat Thomas Bernhard einmal gesagt. Dem könnte man Assia Djebars Buch entgegensetzen: Erst der Tod gibt den Dingen einen Sinn, dem Leben der zu früh Verstorbenen, der Ermordeten, ihrem Kampf um Freiheit, der Kunst. In seinem Angesicht erblühen die Gärten der Kindheit, sprechen die Gesichter der Toten.«
ORF
»Djebar ist besessen von der ›Paarung des Todes mit der Schrift‹ – Schreiben ist nicht nur das Medium, mit Toten Zwiegespräche zu halten, Schreiben – gleich in welcher Tradition – ist auch eine Notwendigkeit, der Suche eines Algeriens, das kulturell immer mehr zerfällt, Ausdruck zu verleihen und zu verhindern, dass jedes notwendige Wort, noch bevor es zu sich finden kann, stumpf wird, bereits im flackernden Licht seiner Suche.«
Listen
»In einer beklemmenden Liturgie des Todes schildert sie die enge Beziehung zwischen der Literatur und dem Tod, diese ›schicksalhafte Paarung des Todes mit der Schrift‹, die zwei Generationen von Schriftstellern und Intellektuellen mit Algerien tragisch und zwangweise vereinte. Es ist eine aufwühlende Chronik – nach deren Lektüre man recht ratlos zurückbleibt, auch wenn da noch immer ein Funken Hoffnung bleibt.«
»Diese außergewöhnliche und tragische Geschichte ist einer von Djebars schönsten Romanen. Mit dem ihr eigenen Talent beschreibt sie Zoulikha als Mutter, Geliebte, Freundin und Kämpferin. Ein Roman von ungeheurer Intensität.« Liberté, Algier
»Ob sie jung sind oder alt, zur Arbeit oder in die Schule gehen, ins Krankenhaus oder ins Büro oder zum Markt - sie gehen mit einem Stein auf dem Herzen.« Assia Djebars jüngstes Werk wendet sich wieder Algerien zu und den Brücken, die durch die Lebensgeschichten zwischen Europa und Nordafrika geschlagen werden.
»An alle meine Wände heftete ich die Skizzen zu meinem Roman, und zur gleichen Zeit zerbarst mein Land. Und so habe ich auf meine Weise das Land wieder auferstehen lassen.« Assia Djebar
»Dieses Buch ist mehr als die Korrektur einer über Jahrhunderte verzerrten Tradition. Es ist auch die Rehabilitierung der islamischen Frau und ihrer Geschichte.« Ticket, Basel
»Ein Lesegenuss ersten Ranges. Die Sprache tanzt. Bilder, die atmen. Stimmen und Gesänge, Schreie und Flüstern, Murmeln und Stammeln.« Badische Zeitung
»An alle meine Wände heftete ich die Skizzen zu meinem Roman, und zur gleichen Zeit zerbarst mein Land. Und so habe ich auf meine Weise das Land wieder auferstehen lassen.« Assia Djebar
»Dieses Buch ist mehr als die Korrektur einer über Jahrhunderte verzerrten Tradition. Es ist auch die Rehabilitierung der islamischen Frau und ihrer Geschichte.« Ticket, Basel