Die algerische Schriftstellerin Assia Djebar, die vor fünf Jahren mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet wurde, ist in die Académie française gewählt worden. Wie die Akademie am Donnerstag mitteilte, setzte sich die 68-Jährige im zweiten Wahlgang mit 16 zu elf Stimmen gegen den Schriftsteller Dominique Fernandez durch.
Assia Djebar über ihre Wahl: »Das Schwierigste war, meine Kandidatur anzumelden. Aber es war ein großes Vergnügen, die Mitglieder der Akademie zu treffen, von Algerien zu sprechen, vom Maghreb, über Sprachen, die Frankophonie, über Erinnerung. Dies waren gute Momente. Es berührt mich, dass die Akademie mich als Nachfolgerin von Georges Vedel aufgenommen hat.
Ich bin kein Symbol. Ich schreibe nur. Jedes meiner Bücher ist ein Schritt zum Verständnis der maghrebinischen Identität, und ein Versuch, in die Moderne einzutreten. Wie jeder Schriftsteller arbeite ich mit meiner Kultur und führe vielfältige Motive und Welten zusammen.«
»Mit dieser Wahl haben die Vierzig ein starkes Zeichen gesetzt. Sie bestätigen erneut, dass die Frankophonie kein leeres Wort ist. Und sie öffnen sich zum ersten Mal für eine Autorin oder einen Autor des Maghreb. Sie belegen zudem, dass die Akademie auch weiterhin herausragende Frauen in ihre Reihen aufnehmen will. Auch wenn Assia Djebar sich weigert, ein Symbol zu sein – sie kann nicht verhindern, dass Algier und Paris in dieser Wahl eines sehen werden.«