»Mit ihrem neuen Buch ›Oran – Algerische Nacht‹ weitet Djebar zwar den Blick auf das nordafrikanische Land, hinterlässt aber beim Leser nachhaltig den Eindruck, dass Blut, Tränen und Leid die Geschichte der ehemaligen französischen Kolonie begleiten.«
Theo Körner, Westfälische Rundschau
»Keine arabische Schriftstellerin reißt die Barrieren zum Leser so vehement nieder, keine erzählt mit so schwebender Präzision und unwiderstehlicher Intensität. Ihre verletzliche Zartheit entlarvt die Täter. Ihre Erinnerung eröffnet den Dialog mit den Toten. Assia Djebar schreibt in Trauer, die trotz allem glaubt – an das Weiterleben der Gemordeten, an die Kraft der Schwachen.«
Regina Karachouli, Sächsische Zeitung
»Aus diesem Algerien, von Frauen, Bruchstücken ihres Lebens, vom Albtraum der Hizbullah, erzählt Assia Djebar.«
Gegenwart
»Assia Djebar schildert zum Glück nicht nur die brutale Realität, sondern auch die Fünkchen Hoffnung, die sich dank der Literatur auch aus dieser Realität manchmal noch schlagen lassen.«
Stefan Weidner, Aargauer Zeitung, Aarau
»Wie soll, wie kann man über Hass und Mord sprechen, wenn keine Öffentlichkeit da ist, die zuhört, die sich erinnern will? Es ist, als sei die Sprache vom Verstummen bedroht. Wo das lebendige Sprechen versagt, bleibt das geschriebene Wort und damit die Hoffnung auf den Leser, der durch seine Lektüre das Schreiben über Verfolgung und Mord zur Zuflucht für die Kraft zur Rebellion und zum Leben macht.Assia Djebar verflicht kunstvoll mythische und berichtende, schriftliche und mündliche Überlieferung mit fremden und eigenen Eindrücken aktuellen Geschehens.«
Renate Wiggershaus, Neue Zürcher Zeitung
»Oran bleibt ein imaginärer Ort, der die ganze Tragik Algeriens umfasst.«
Dorothea Grießbach, NDR
»Djebars Sprache ist bunt, abwechslungsreich und auch in der deutschen Übersetzung ein Genuss. Wie in ihren vorigen Büchern arbeite die Autorin mit einem häufigen Wechsel der Perspektive, was den Geschichten zusätzliche Dimensionen verleiht.«
Charlotte Schmitz, Entwicklungspolitik
»Die Autorin sammelt in einzelnen Episoden gewaltsam zerstörte Lebensentwürfe, vornehmlich von Frauen, die im Blutsog der bürgerkriegsähnlichen Wirren in Algerien untergegangen sind.«
Frank Fingerhut, NDR Radio 3
»Djebar zeigt anhand der verschiedenen Frauengestalten deren bedeutende Rolle für die Entwicklung des Islam, die von fundamentalistischen Religionsgelehrten nach wie vor unterdrückt wird. Gerade wegen des brisanten Inhaltes ist diese Lektüre sehr empfehlenswert.«
Simone Klein, www.rezensionen.at
»Gewalt und Terror nehmen in fast allen Geschichten eine Schlüsselrolle ein, allerdings beschränkt die Autorin sich nicht auf nackte Beschreibungen – es ist vielmehr die Trauer der Kinder und die Erinnerung der Ehefrauen an die letzte gemeinsame Nacht, die den Verlust, die Grausamkeit eines einzelnen Attentates, spürbar machen.«
Nürnberger Zeitung
»Doch aller meisterhaften Technik zum Trotz überzeugt die Autorin vor allem durch eine aus der Mode gekommene, aber möglicherweise demnächst wieder angesagte Qualität: durch das politische Engagement ihrer Literatur gegen den Fanatismus.«
Christiane Schott, Stuttgarter Zeitung
»Djebar schreibt anspruchsvoll und einfach zugleich. Dadurch schafft sie es, ihre beiden großen, meist miteinander verschränkten Themen, Algerien und Frauen, dem Schweigen zu entreißen.«
Stefan Weidner, Aargauer Zeitung
»Djebar will auf die Kontinuität aufmerksam machen, die den Motiven der Gewalt zu Grunde liegt. Allerdings will sie gerade nicht kulturalistische Deutung suggerieren, der Islam sei besonders gewaltträchtig oder habe ein Monopol auf besondere Brutalität. Es geht nicht um dei Bluttaten der heutigen Islamisten. Die historische Spannweite der Geschichten reicht bis in die Zeit des Befreiungskrieges zurück, einmal sogar bis in die Zeit des Kalifen Harun al Raschid.«
Sabine Kebir, Neues Deutschland, Berlin
»Die Geschichten, deren Klammer Tod und Begehren bilden, sind Erinnerungen, Briefe und Märchen, in ihrer Sprache inkongruent wie ihre Erzählerinnen. Ein bedrückendes Buch, das jedoch deutliche Bilder des Alltags entstehen lässt.«
Karin Eckert, anschläge, Das Feministische Magazin
»In den sieben dokumentarisch anmutenden Erzählungen führt Djebar das Porträt algerischer Frauen fort und beginnt doch etwas ganz Neues: Diese Frauen haben sich aus dem Schleier befreit und ihre Stimmen sind hörbar.Assja Djebar hat ein kraftvolles und versöhnliches Buch geschrieben.«
Merkur online
»Die Diskussion mit der Friedenspreisträgerin 2000, Assia Djebar, in der sie zu ihrem neuen Buch ›Oran – Algerische Nacht‹ Stellung bezogen hat, war nachdenklich und hat erschüttert. Sie habe das Buch nach Gesprächen mit Frauen geschrieben, die vor dem islamistischen Terror aus Algerien geflüchtet seien.«
Sonntag-Morgenmagazin, Gießen