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Djaimilia Pereira de Almeida

Im Auge der Pflanzen

Roman
Aus dem Portugiesischen von Barbara Mesquita
Umgeben von den Farben und Düften seines Gartens, entflieht Kapitän Celestino den Schatten in seiner Seele.
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128 Seiten (Geschätzter Umfang)
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Den Kindern hält man die Augen zu, wenn der alte Kapitän Celestino vorbeigeht. Seine Seele soll er verkauft haben, und des Nachts tanze er mit dem Teufel. Geschichten von Grausamkeit ranken durch das Dorf, kriechen bis an die blinden Fenster von Celestinos Haus. Während die Dörfler urteilen und der Pfarrer den Kapitän zur Beichte drängt, weiß nur Celestino selbst um seine wahren Untaten.

Der verwilderte Garten wird ihm zum einzigen Vertrauten. Celestino treibt Pilze, Wurzeln und Schlingen zurück, tränkt den Boden mit Wasser und Hingabe, zieht nach Fantasie duftende Nelken, bis das Leben unter seinen Händen zurückkehrt. Doch die Bilder in seinem Kopf vermögen die Blüten nicht zu verdecken.

In leuchtenden Farben zeichnet Almeida eine von Schuld und Erinnerung umgetriebene Gestalt.

Stimmen

»Almeidas Roman ist ein literarisches Kleinod, das es schafft, die so verschiedenen Seiten eines Menschen auszuleuchten und gleichzeitig dessen schleichenden Verfall zu schildern. Man kann Im Auge der Pflanzen als einen Roman über portugiesische Geschichte lesen, aber auch als eine wunderbar poetische Auseinandersetzung mit der Vergänglichkeit. Almeidas Roman begreift sie als Rückkehr in eine gleichgültige, alles verschlingende Natur von unvergleichlicher Schönheit.«

Eva Karnofsky, SWR2  Online einsehen

»Ein schmaler Roman, üppig wie ein Paradiesgarten, über Dasein, Erinnerung und Verschwinden.«

Annabelle  Online einsehen

»Der Garten und seine pflanzlichen Bewohner werden hier zu einer poetischen Orgie. Die üppig wuchernde und duftende Natur strömt aus allen Seiten des schmalen Büchleins. Pereira de Almeida ist eine wunderbare Allegorie gelungen, verzaubernd, eine Allegorie vom prallen blühenden Leben und dem Tod, dem gewaltsamen wie auch dem friedlichen. Ich kann nur sagen und schreiben: dieses kleine Juwel lesen, lesen, lesen. Sich verzaubern lassen.«

Almut Scheller-Mahmoud, Lovelybooks

»Almeidas Satzgebilde nur geschliffen zu nennen, wäre eine maßlose Untertreibung. Sie funkeln, sie leuchten von innen, sind gesättigt mit Poesie, Melancholie und angereichert mit wohl dosierten Metaphern. In ihre Sprache kann man sich nur verlieben. Die Übersetzung von Barbara Mesquita strahlt im Deutschen mit einer Opulenz und Sprachgewalt, die mich Staunen macht. Ein magisches Wortkunstwerk.«

Petra Kuhn, Bücher-Apotheke  Online einsehen

»Im Auge der Pflanzen ist ein Roman über die Vergänglichkeit, ein literarisches Feuerwerk und ein Sprach-Bouquet, das Worte wie leuchtende Blüten hervorbringt. Leidenschaftlich und in einem einmalig romantischen sowie modernen Stil zeichnet das Werk den Wandel eines Gartens von der Wüste zur Oase nach und spiegelt die innerlich schon tote Existenz der Hauptfigur mit dem wiedererwachten Leben der Pflanzen. Almeida beschreibt auf so einzigartige wie brillante Art, wie der Garten geschaffen und zur Blüte getrieben wird, und malt die von düsteren Erinnerungen geprägte Gestalt des Kapitäns in leuchtenden Farben.«

Jérôme Cholet, Sonntagsblatt  Online einsehen

»Es ist große Kunst, mit welcher Zärtlichkeit Djaimilia Pereira de Almeida ihren Helden, den alten Celestino, zeichnet. Ein dichter, fantasievoller Roman mit fiebrigen Bildern, die kein Film je bieten könnte. Ein Roman, den man schwer vergessen wird.«

Thomas Weber, Biorama

»Almeida erweckt den alten Kapitän zum Leben, wie er heimkehrt und den Garten als Lebenssinn entdeckt. Wer dazu bereit ist, wird eine Sprache genießen, die außergewöhnlich ist. Almeida müsste in der Position einer Anklägerin sein, aber sie interveniert nicht, sondern lässt ihre Leserinnen und Leser selber Schlüsse ziehen.«

Irmtraud Gutschke, Neues Deutschland

»Ein lyrischer Blick in die Düsternis.«

Kurier Wien

»Eine bewegende Geschichte im Grenzbereich zwischen Leben und Tod, die nicht nur dem Leser deutlich vor Augen führt, dass alles auf der Erde vergänglich ist. Djaimilia Pereira de Almeida gelingt es vortrefflich, durch den extremen Gegensatz zwischen einem gefürchteten Mörder und den zarten, zerbrechlichen Pflanzen in seinem Garten, von der ersten Seite an eine Spannung zu erzeugen, die sich durch das gesamte Buch hindurchzieht und den Leser fesselt.«

Latizón TV

»In Almeidas preisgekröntem Roman geht es um Gut und Böse, die Natur und Moral. Mit einer interessanten Hauptfigur, deren Schuld- und Reuegefühle im Ungewissen bleiben. Stimmungsvoll, wort- und bildgewaltig und kongenial übersetzt.«

Maria Lavadinho, ekz Bibliotheksservice

»Die portugiesische Autorin porträtiert einen Mann ohne Reue, dem im Herzen eine Pflanze wächst, die sich verzweigt. So wird die Hauptfigur ins Fantastische, ins Obskure gewendet, weil sich ihre monströse Schuld nicht abtragen lässt. Der Roman beschwört mit magischen Natur- und Wetterszenarien eine andere Wahrheit. Der Tod lässt ein bisschen Trost zu – für die Lebenden.«

Achim Lettmann, Westfälische Zeitung

»Der Reichtum der Sprache von Almeida liegt in ihrer Einfachheit, aus den kleinen Momenten im Leben des gärtnernden Celestino macht sie außergewöhnliche. Eindrucksvoll hat Barbara Mesquita, eine Expertin für die Literatur des lusofonen Afrika, das ins Deutsche übertragen.«

Wochenspiegel Ostprignitz

»Im Auge der Pflanzen lässt Lesende in eine romantisch-düstere, fatalistische, von farbigen Blüten und schrecklichen Geschichten durchwobene Erzählwelt versinken. Der schlanke Roman hat mit seiner authentischen Gestaltung, sprachlichen Inbrunst und inhaltlichen Intensität außergewöhnlich langlebige Auswirkungen und hallt tief nach. Im Auge der Pflanzen ist eine wahnsinnig aufregende literarische Reise, von der man allerdings für eine ganze Weile gar nicht zurückkehren möchte.«

Sandra Falke, Literarische Abenteuer  Online einsehen

»Im Auge der Pflanzen ist ein vielschichtiger Roman. Es geht um die Untaten der Kolonialzeit, die langsam und nur andeutungsweise preisgegeben werden. So langsam, wie die Verdrängung des Kapitäns bröcklig wird. Und es geht um das Sterben eines Mannes, der sich immer für stark und unabhängig hielt, und dessen Grausamkeit doch gerade davon angestachelt wurde, dass er sich in der fremden Natur verunsichert fühlte.«

Eva Pfister, Lesart

»Diesen Text muss man bewusst genießen. Sich die Sätze auf der Zunge zergehen lassen, die Bilder riechen, die den Seiten entschweben und uns weit fort tragen. Fast schwindlig wird einem inmitten der Schönheit der Worte, der Klänge. Eine berauschende Lektüre.«

Beatriz Resende, Folha de São Paulo  Online einsehen

»Präzise dringt die Autorin vor ins tiefste Innere ihrer Figuren, lotet die Grenzen der Moral aus und stößt dabei auf Wahrheiten, die oft unerkannt bleiben. Wie Almeida Gefühle, Emotionen vermisst und kartiert, ist der vielleicht größte Triumph dieses preisgekrönten Romans.«

Diego Barbosa, Diário do Nordeste, Fortaleza  Online einsehen

»Mit eindrücklichen sprachlichen Mitteln, aus Sicht des Kapitäns eines Sklavenschiffs, verhandelt die mit dem Prêmio Oceanos ausgezeichnete Autorin die in der Kolonialzeit begangenen Verbrechen.«

Luciana Araujo Marques, O Globo, Rio de Janeiro  Online einsehen

»Nicht Erinnerungen oder Erfahrungen liegen diesem Roman zugrunde, es ist die Literatur selbst, die der Autorin als Inspiration dient, ihr das Rohmaterial für die Geschichte liefert.«

Gustavo Rubim, Público, Lissabon  Online einsehen
 

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Bibliografie

Originaltitel: A Visão das Plantas
Originalsprache: Portugiesisch
Erscheinungsdatum: 14.2.2022
Letzte Version: 9.7.2024