»Eine Geschichte, in der alles wahr werden kann, selbst Träume.« Público
Arcanjo, der letzte Sohn einer berühmten Dynastie von Großwildjägern, macht sich auf in ein Dorf, das von menschenfressenden Löwen heimgesucht wird. Er wird begleitet von einem plappernden Möchtegern-Schriftsteller, der im Auftrag eines internationalen Erdölkonzerns, der seine Investitionen in der Region bedroht sieht, eine Reportage über das Unternehmen schreiben soll.
Nach und nach entdeckt Arcanjo die dunklen Geheimnisse der Dorfgemeinschaft: Die Frauen sind Opfer brutaler Traditionen, auch Mariamar, Arcanjos einstige Geliebte. Sein eigenes Leben in der fernen Hauptstadt liegt in Trümmern. Er liebt Luzilia, die Frau seines Bruders. Eines Nachts wird das Dorf erneut von Löwen angegriffen – und Arcanjo erfährt, dass um ihn herum nichts so ist, wie er es sich vorgestellt hat.
»Genial, wie bei Mia Couto die Metamorphosen der Löwen als Metapher fungieren, um die Geheimnisse des Dorfes zu entschlüsseln, den Wandel vom Mensch zur Bestie zu veranschaulichen.«
»Mia Coutos Roman ist dicht, poetisch und gleichzeitig einfach, nah an der Sprache der Menschen von denen er erzählt. Dabei blitzt zwischendurch auch Humor auf. Und so exotisch diese Löwengeschichte auf den ersten Blick erscheinen mag, so trifft sie uns, weil sie auch von Dämonen handelt, die wir alle in uns tragen.«
»Ein Roman, der die Gesetze realistischen Erzählens ausser Kraft setzt. Über welchen Abgründen sich der Leser hier bewegt, wird freilich immer wieder durch Szenen überspielt, die realistisch und oft ausgesprochen komisch sind. Was hier Realität, was Aberglaube, Lüge, fantastische oder symbolische Überhöhung ist, erschliesst sich dem Leser nie eindeutig.«
»Die fesselnde Dorfchronik geht über das reale Geschehen der Löwenjagd weit hinaus und zieht den Leser schnell in Bann.«
»Der Roman handelt von Menschen und Tieren, von Gewalt und Angst – und von unermesslicher Erlösungssehnsucht.«
»Die von Mia Couto romanhaft überlieferte Geschichte bezieht sich auf Ereignisse, die der Autor 2008 in Vila de Palma im Norden Moçambiques in seiner Funktion als ausgebildeter Biologe verfolgt hat. Dort wurden 26 Menschen von Löwen getötet, die wiederum von Jägern erlegt wurden; die Dorfbevölkerung jedoch schrieb die Geschehnisse Geistern zu. Der Autor verwebt die Ebenen zwischen Tatsächlichem und Erträumtem in einer Bildsprache, die sowohl von der lateinamerikanischen Erzähltradition beeinflusst ist als auch vom Chimaconde, der Sprache der Indigenen.«
»In diesen Zeitfugen, im Dämmerlicht der Historie, in einem ›Kosmos des Unsichtbaren‹ ist diese Geschichte angesiedelt, auf verstörende Weise greifbar, obschon oder gerade weil Geographie wie Chronologie scheinbar verlässlich beim Namen genannt werden. Das Geständnis der Löwin entfesselt eine Prosa sui generis, die gerade mit dem vielbemühten Etikett eines magischen Realismus lateinamerikanischer Provenienz nicht zu fassen ist. Mia Coutos Sprache baut auf die surreale Logik des Traums, auf das Somnambule einer gleitenden Existenz zwischen Mensch und Tier, auf die Wunder der Metamorphose, auf das poetische Erfinden von Wahrheit. Ein Buch wie eine Falltür: Man wähnt sich sicher – und stürzt ins Bodenlose.«
»Der Leser ist wie von einem Zauber umfangen. Der Magier des Wortes tritt uns entgegen.«
»Dieser Roman geht zurück auf eine wahre Begebenheit: Im Norden des ostafrikanischen Landes waren 2008 Löwen in ein Dorf eingefallen und hatten 26 Menschen getötet. Die konkrete Tragödie war für Mio Couto der Anlass, ein zutiefst anrührendes Bild von Land und Leuten zu geben. Ein wunderschöner Roman, dessen eigenwillige sprachlichen Bilder auch ins Deutsche von Karin von Schweder-Schreiner Eingang fanden. Er ist vielen Lesern zu wünschen!«