Eine unerklärliche Faszination verbindet Robert und Susan Carpenter seit ihrer Kindheit mit dem so nahen, aber unzugänglichen Land der Tschuktschen am anderen Ufer der Bering-Straße. Dort hatte ihr Großvater als Händler gelebt, bis die Revolution kam. Ihre tschuktschische Großmutter, die ebenfalls nach Alaska emigriert war, erzählte ihnen tausend Geschichten vom Leben in der Jaranga und in der Tundra. Und was hat es mit der rätselhaften Zeichnung auf sich, die der Großvater hinterließ? Als die Perestroika beginnt, machen sie sich auf die Reise, um das Land ihrer Ahnen kennen zu lernen, aber auch um einen alten Schatz zu finden. Sie geraten mitten in die Wirren eines verlorenen, vergessenen Landes, in dem nichts mehr ist, wie es früher war.
»Juri Rytcheu erweist sich erneut als ein engagierter Berichterstatter, der einfühlsam und realistisch vom Leben am Ende der Welt erzählt.«
»Der Leser braucht eine Eingewöhnungszeit, um sich mit den sozialen Gegebenheiten in der Tundra vertraut zu machen und die verschiedenen Episoden des Romans nachvollziehen zu können. Dann aber offenbaren sich ihm eine bisher weitgehend unbekannte Lebensauffassung und die wunderbare Landschaft der Tundra.«
»Juri Rytchëus Roman um die Begegnungen nordsibirischer und nordamerikanischer Lebensarten hat einen zartbitteren Schmelz, vielleicht vergleichbar mit Bildern des finnischen Regisseurs Aki Kaurismäki, zartbitter und düster-realistisch. Es ist ein Vergnügen, sein Buch zu lesen, wenngleich es traurig und nanchdenklich stimmt. Unbedingt empfehlenswert.«
»Noch in keinem seiner zahlreichen Bücher hat Rytchëu eine so deutliche Sprache gesprochen wie in diesem Roman. Nicht, dass er Rundumschläge verteilt – noch immer weiß er zu erzählen, zu beeindrucken, lässt Gutes gut bleiben, einerlei, zu welcher Zeit es entstand. Aber freilich sieht er auch für seine jüngste Liebesgeschichte, und das ist symptomatisch, kein Happy End.«
»›Gold der Tundra‹ ist ein Monument der modernen arktischen Literatur, ein herausfordernder Zeit- und Schlüsselroman und die mit Abstand schärfste literarische Stellungnahme zur Lage der arktischen Völker.«
»Es gelingt Rytchëu, diese Ahnensuche auf überzeugende Weise in die Geschichte des 20. Jahrhunderts einzubetten. Im Zentrum des Romans steht die Liebesgeschichte zwischen einer Tschuktschin und einem amerikanischen Eskimo, die trotz allen kulturellen Unterschieden zu einem Paar werden. Dieses Schicksal spielt sich vor dem Hintergrund der schwierigen Lebensbedingungen der Tschuktschen ab. Gleichwohl präsentiert Rytchëu das karge Land an der Beringsee als Ort des Glücks, wo die raue Natur die Eingriffe der Menschen immer wieder auf ein vernünftiges Maß zurückstutzt.«
»Rytchëu schildert in vielen bewegenden Schicksalen schonungs- aber nicht hoffnungslos das schwierige Leben seines beinah vergessenen Volkes.«
»Ein Roman, der uns wie die Melodie eines Liedes umfängt. Rytchëu zeigt ein Land im Umbruch und ein Volk, das sich darauf einstellen muss. Der Goldschatz bleibt verschollen. Aber es gibt auch so genug Schönes. Ein richtig gutes Buch!«
»Der Roman handelt von den Versuchen eines kleinen Volkes, trotz kommunistischer Planwirtschaft seine Struktur und Kultur als Jägervolk zu erhalten. Die Desorientierung nach der Perestroika bewirkte einen weiteren Identitätsverlust. Flaschenpost vom Rand der Welt.«