Geboren in einer traditionellen Fellhütte am Polarkreis, geht er seinen Weg und bewahrt sich immer den wachen, heiteren, ironischen Blick auf die seltsamen Gebräuche der »zivilisierten« Welt. Noch nie hat Juri Rytchëu so persönlich, verschmitzt und anrührend von dem erzählt, was ihm, dem Tschuktschen aus dem äußersten Winkel Asiens, auf seiner Lebensreise widerfuhr.
Hunderttausende von Leserinnen und Lesern kennen die Romane von Juri Rytchëu und haben den Autor auf seinen zahlreichen Lesungen erlebt. Kurz vor seinem Tod im Jahr 2008 hat er diesen Rückblick auf sein Leben abgeschlossen.
»Mit seinem Alterswerk hat der Tschuktsche, einer der wenigen weltweit übersetzten Schriftsteller eines Urvolkes, der Kultur seiner Landsleute ein letztes Denkmal gesetzt.«
»Eine mitreißende Reise durch eine fremde Welt, die dazu beiträgt, unsere eigene Zivilisation mit anderen Augen zu sehen.«
»Rytchëus atmosphärisch verdichtetes Abschiedsbuch ist sehr viel mehr als ein ethnografisches Kompendium über die Gebräuche eines kleinen Volkes am Polarmeer, nämlich eine erzählerische brillante Feier des Lebens im Augenblick der Wahrheit, die Krönung seines breiten Œuvres. Was wir hier vor uns haben, ist nicht einfach Exotismus oder Verklärung, sondern ein waschechter Schelmenroman. Rytchëu errichtet einen Vorposten der bauernschlauen Intelligenz am Polarkreis, ein Basiscamp, von dem aus wir unsere Expedition beginnen – und die führt schurstracks in unsere Welt zurück. In der Naivität verbirgt sich stets eine pikarische Infragestellung der vermeintlich so zivilisierten Welt. Über alldem schwebt versöhnlich das weise Gelächter des weit gereisten Erzählers, dem auch die Komik in der eigenen Tradition nicht entgeht.«
»Rytchëu setzt seinem Volk ein Denkmal.«
»Rytchëu erzählt authentisch, schalkhaft und mit dem unverstellten Blick des Angehörigen einer eigenständigen Kultur von Tschukotka und von eigenen Erlebnissen.«
»›Alphabet meines Lebens‹ ist ein altersmildes Lesebuch, heiter und mit melancholischen Geschichten.«
»Mit seinem Erzählband ist Juri Rytchëu eine eigentliche Hommage an seine Heimat Tschukotka, der Halbinsel im äussersten Nordosten Sibiriens, gelungen. Aus jeder Zeile spricht die Liebe zur Heimat eines Mannes, der in den Traditionen eines arktischen Volkes aufwuchs und diesem verbunden blieb, auch als er längst nicht mehr dort lebte. Er schildert heimatliche Bräuche sowie Begegnungen mit den eigenartigen Gewohnheiten der ›zivilisierten‹ Welt. Häufig ergeben sich daraus groteske Situationen, welche die Lesenden schmunzeln oder laut lachen lassen.«