»Rytchëu hat zugehört. Seine weit ausholende, in oralen Traditionen vermittelte Familienchronik ist aber auch der trefflichste Vorwand für eine engagierte Rekonstruktion der verschiedenen arktische Kulturen, besonders der Geschichte des Kulturkontakts zwischen den verschiedensten Völkern und Nationen. Gerade hier konkurriert er sehr erfolgreich mit den in Frage gestellten Genres der Wissenschaft. Seine ethnographischen und zugleich künstlerischen Aufnahmen der wesentlichen Handlungsweisen, Lebensformen und ihrer symbolischen Interpretation (der eigenen eben) können in dieser Kombination so schnell nicht übertroffen werden. (...) Hell und deutlich werden die Gesichter in diesem poetischen Roman. Er hilft, den Nebel zwischen unseren europäischen Klischees und den tschuktschischen Lebens- und Denkweisen ein wenig aufzulösen.«
Martin Zähringer, Literaturkritik.de, Marburg
»Das Buch ist wie ein großer Gesang, ein Epos, das die Saga der Tschuktschen von den Uranfängen bis ins 20. Jahrhundert erzählt. Wie in allen großen Epen ist die Vorgeschichte nur in Legenden erzählbar, die erfassbare Zeit schon deutlicher, und die in Daten registrierte die konkreteste und zugleich schmerzvollste.«
Sabine Neubert, Neues Deutschland, Berlin
»So wie dieses Buch verbinden alle Romane Rytchëus den souveränen fiktiven Entwurf mit berichtenden Elementen, und wo der Autor zurückblickt, verlängert er die eigene Biographie in die Vergangenheit.«
Verena Zimmermann, Solothurner Zeitung
»Wie Rytchëu die teils wunderliche, teils barbarische Welt der so genannten Zivilisierten durch die Augen eines so genannten Wilden betrachtet, das ist kurzweilig und erhellend in bester zivilisationskritischer Manier. Wie er die Spiritualität und teilweise rauen Sitten eines Volkes beschreibt, das in Einklang mit der rauen Natur lebt, das ist frei von Sentimentalität und Ethnokitsch. Wie er die Umerziehung der animistischen Jäger und Nomaden in atheistische Mitglieder von Jagd- und Fischereigenossenschaften nach Sowjetart schildert, das liest sich komisch und traurig zugleich.«
Ulrich Klenner, B 5 Aktuell,
»Ein Werk, das sich keinem Genre vorbehaltlos zurechnen lässt. Es ist Schöpfungsmythos und Geschichtswerk, Bildungsroman und Biographie, ethnologisches Dokument und kulturkritischer Essay. Rytchëu weiss seine erzählerischen Sensationseffekte wohl zu setzen, gleichwohl gelingt es ihm, auf überzeugende Weise die Lebenswelt eines Urvolks zu porträtieren, dessen Glücksangebote trotz extremen Naturbedingungen alle Verlockungen des westlichen way of life hinter sich lassen.«
»Wir lesen von Göttern, Geistern, Forschern, Händlern, Zaren und Revolutionären, vom Segen der Nähnadel, vom Fluch des Alkohols. Eine fremde, barbarische Zivilisation voll technischer Wunder bricht über die kleinste Siedlung an der Küste herein. Die hohe Kunst, im Einklang mit den rauen Naturkräften der Arktis zu leben, droht in Vergessenheit zu geraten.«
Literatur-Report, Presse- und Informationsdienst
»Grandios, weit, fremdartig und geheimnisvoll wie die Region, in der er spielt.«
www.amazon.de
»Geheimnisvolle magische Kulte, der Kampf ums tägliche Überleben in klirrender Kälte, die Jagd und das Fischen: Die Tschuktschen sind ein kleines Volk am Rande der Welt, das sich seine Jahrhunderte alten Traditionen bis heute bewahrt hat. Juri Rytcheu hat die Legenden, Mythen und Sagen aufgezeichnet. Eine Saga, fremd, vertraut und faszinierend, kraftvoll erzählt.«
»Mit seinen Texten bewahrt der heute 72-Jährige die Geschichte seines kleinen Volkes vor dem Vergessenwerden. Denn der Einbruch der so genannten Zivilisation hatte katastrophale Folgen für die Tschuktschen.«
Hannoversche Allgemeine Zeitung, Hannover
»Wer immer sich für die Weisheit und die häufig tragische Geschichte der indigenen Völker interessiert, kommt an Juri Rytchëu nicht vorbei.«
Klemens Ludwig, Entwicklungspolitik Nr. 18
»Mit westlichen Augen lässt sich das Buch stellenweise durchaus wie Montesquieus ›Lettres persanes‹, als eine Spiegelung der europäischen (und amerikanischen) Kultur und Lebensweise in der Anschauung eines naiv und unbefangen damit konfrontierten Volkes lesen.«
Charles Linsmayer, Der Bund, Beilage, Bern
»Poetisch und schonungslos erleben wir die Reise durch die Generationen. Wir schmecken das Fleisch von Walross und Rentier, hören das Eis brechen, die Schamenen trommeln, spüren schließlich den Terror der Bolschewiken. Mit der Moderne kam der Zusammenbruch dieser subarktischen Kultur. Heute erwachen die totgeglaubten Relikte wieder zum Leben – nicht zuletzt dank Rytchëu.«
Claus Biegert, natur + kosmos
»Rytchëu hat sich in Deutschland seit Erscheinen seines ersten Romans ›Traum im Polarnebel‹ 1993 eine treue Fangemeinde erobert.«
(AP) , Badisches Tagblatt
»Der Autor versteht es perfekt, die Geschichte seines Volkes in Romanform zu erzählen, so dass es dem Leser möglich ist, die Geschichte und das faszinierende Leben des letzten Schamanen mitzuerleben. Ein wunderbar geschriebenes Zeitdokument, über ein kleines – großes Volk. Sehr zu empfehlen.«
Roland Kohlbacher, Österreichisches Bibliothekswerk
»Durch seine nüchterne, ruhige Erzählweise macht Rytchëu den Leser anschaulich mit dem ›alten‹ und ›neuen‹ Leben bekannt. Er vermittelt ein Bild von dieser fremden Welt, in der nur das Leben im Einklang mit der Natur zählte.«
(kg) , Rezensöhnchen, Bamberg
»Ein persönlicher, stark autobiografisch gefärbter Roman: fremdartig und geheimnisvoll wie die Region, in der er spielt.«
Michaela Pieler, Associated Press
»Seine Familiengeschichte ist zugleich die Saga des tschuktschischen Volkes, denn von Generation zu Generation wurden seit Anbeginn der Zeiten die Taten, Abenteuer und Schicksalsschläge weitergegeben. Rytchëu berichtet von Göttern, Geistern und Dämonen, Forschern, Entdeckern und Händlern, Zaren und Revolutionären, vom Segen der fein geschliffenen Nähnadeln aus Eisen und vom Fluch des Feuerwassers.«
Harald Schönig, Stadtanzeiger, Neustadt
»Das ebenso bildstarke wie stille und erfrischend unprätentiöse Buch ist eine Erinnerung an die Geheimnisse und die Realität der Tschuktschen – eine Erinnerung, die aus all dem schöpft, was der Autor mit seinen Ohren und Augen aus dem Rest seiner Heimat aufgenommen hat; erst danach kamen die geschriebenen Zeugnisse. Die Hauptquelle ist die reiche mündliche Überlieferung, der sich der Schamanen-Enkel und Schreiber verbunden und verpflichtet fühlt.«
Paul L. Walser, WOZ, Zürich