Die vom Krieg zusammengewürfelte Gemeinschaft auf der Ameiseninsel wächst und wächst. Die Flüchtlinge aus dem Osten und aus dem Westen versuchen, hier heimisch zu werden. Doch auch das Heimweh wächst: Der berühmte Pferdezüchter Aga Efendi will um jeden Preis zurück auf sein geliebtes Kreta. Er reist nach Istanbul und Ankara, bestürmt Botschafter und Minister, bäumt sich auf gegen eine gedankenlose Weltpolitik, die nach dem Ersten Weltkrieg mit einem Federstrich Millionen von Menschen umgesiedelt und in die Katastrophe geführt hat.
»Der Duft des Mittelmeerraums ist überall der gleiche. Ob auf Kreta, in der Çukurova, im Taurus, in Griechenland, in Frankreich, in Spanien oder in den Pyrenäen …«
»Ein sehr eindrucksvoller, bewegender Roman mit vielen Bildern und sehr plastischen Schilderungen der Kriegs- und Vertreibungsschicksale.«
»Tag– und Traumbilder voller Mythen und Märchen lassen eine wundersame Stimmung aufkommen. Die Realität entgleitet, kehrt zurück. Kemal zeigt das Herz des Menschen und seiner Kultur. Diese Mischung ist eines der Geheimnisse Kemalschen Schreibens und läßt seine Bücher in der Türkei, wo inzwischen ein vierter Band der Inselromane erschienen ist, immer wieder zu Verkaufsschlagern werden.«
»Auch in seinem Alterswerk bleibt der Altmeister der türkischen Literatur seinem Stil treu: Fast leise berichtet er von unsäglichem Leid, von menschlichen Tragödien, um meisterlich und episch ausladend etwa die Schönheiten der Natur zu schildern.«
»Mit dem langen Atem des großen, traditionellen Erzählers fügt Kemal die vielen privaten Geschichten zu seiner Geschichte zusammen. Die Fantasie befragt die Historie, deren Kriege, Machtkämpfe und Familienfehden.«
»Yasar Kemal ist ein Meister der kunstvollen Synthese von episch ausschweifenden Schilderungen, die an Erzähltraditionen volkstümlicher Mythen, Märchen, Legenden anknüpfen, und eindringlichen Nahaufnahmen, die etwa die Schönheit einer Landschaft oder das Schreckliche eines Waldes voller Erhängter vor Augen führen. In lebhaften Gesprächen lässt er unterschiedliche Meinungen aufeinanderprallen, ohne sie zu kommentieren, geschweige denn moralisierend einzugreifen. In der geduldigen Erzählweise, im durchdringenden Blick auf die Welt steckt das Urteil des Romanciers.«
»Ein mitreißender Roman gegen Nationalismus und die Zwänge der Weltpolitik.«
»Es wird einem sensiblen Rezipienten nicht schwer fallen, sich auf dieses meisterhafte epische Erzählen einzulassen. Sinnlich, ungekünstelt, prägnant, wie es ist, mit sicher sitzenden Strichen, von einem Wärmestrom menschlicher Liebe durchflossen, vergegenwärtigt es zugleich unerbittlich hart ein traumatisches Ereignisgeflecht der modernen türkischen Geschichte. Das Kernthema dieses historischen Erzählens: millionenfache, militärisch und politisch erzwungene Migration, ist aktuell wie wenige Themen.«
»Wieder bezwingen der starke, einfache, aus der Erlebniswelt des Volkes geschöpfte Stoff, die kräftige, klare Sprache, Passagen, die in ihrer Leuchtkraft, Intensität und vibrierenden Lebendigkeit von einer Urfreude am Dasein künden.« Neue Zürcher Zeitung
»Wieder bezwingen der starke, einfache, aus der Erlebniswelt des Volkes geschöpfte Stoff, die kräftige, klare Sprache, Passagen, die in ihrer Leuchtkraft, Intensität und vibrierenden Lebendigkeit von einer Urfreude am Dasein künden.« Neue Zürcher Zeitung