Gerhard Meier wird mit dem Paul-Celan-Preis für sein Gesamtwerk ausgezeichnet, das Übersetzungen aus dem Französischen und Türkischen umfaßt, darunter Werke von Amin Maalouf, Ahmet Hamdi Tanpinar, Murath Mungan, Yasar Kemal und Sait Faik. Besonders würdigt die Jury seine sechs Übersetzungen von Werken des Literaturnobelpreisträgers Orhan Pamuk, in denen es ihm auf bewundernswerte Weise gelungen sei, die stilistische Eleganz dieses Autors auch im Deutschen zu wahren.
Gerhard Meier, 1957 in Simbach am Inn geboren, studierte zunächst Romanistik und Germanistik an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, dann Übersetzung an der Universität Mainz in Germersheim. Seit 1986 ist er als selbständiger Übersetzer und Deutschlehrer in Lyon (Frankreich) tätig.
Der Jury gehören an: Burkhart Kroeber, Gunther Nickel, Andreas Tretner, Peter Urban-Halle und Norbert Wehr.
Der mit 15.000 Euro dotierte Preis wird am 9. Oktober um 18 Uhr im Lesezelt der Frankfurter Buchmesse vergeben. Die Laudatio wird Lucien Leitess, der Leiter des Unionsverlags in Zürich, halten.
»Was soll ich mich zu einem Leben zwingen, das mir zum Zuchthaus wird? Warum nicht der Verlockung des blauen Horizonts erliegen, dahin fahren, wohin der Monsun mich treibt, den kleinen weißen Segeln folgen, die ich Tag für Tag im geheimnisvollen Roten Meer verschwinden sehe?«