»Gauß hat Begegnungen von seltener Intensität festgehalten, gelungen ist ihm dabei eine Kulturphilosophie. Eine gleichermaßen poetische wie profunde Hommage an ›Europas Ränder‹.« Frankfurter Rundschau
In Sarajevo lässt sich Karl-Markus Gauß bei einem Mokka und trübem Schnaps von der Vergangenheit der Sepharden erzählen. Er bahnt sich einen Weg in die slowenische Gotschee, wird empfangen von einem wortkargen Bauern und misstrauischen Hunden. Im Dunst von Zigaretten und Minze lauscht er den Abëreshe, vom Sturm der Geschichte in ein süditalienisches Bergdorf geweht. Er fährt nach Ostdeutschland, ins Herzland der katholischen Sorben, wo seit Jahrhunderten jeder zwei Namen trägt. Er sucht die Aromunen in Mazedonien auf, eines der ältesten Völker Europas, im 20. Jahrhundert ins Abseits geraten.
Gauß lässt sich mitreißen vom Strom der Erzählungen und erschafft daraus eine Geschichte der vergessenen Völker Europas, nimmt uns mit in die verborgenen Winkel des Kontinents.
»Die europäische Landschaft ist voll von Ruinen. Der österreichische Publizist ist ihr kundiger und subtiler Leser. Er ist den Misstönen des Sozialen auf der Spur, weil er ein gutes Gehör für Ungerechtigkeiten aller Art hat. Er erkennt sie im Großen und in Einzelbiografien, in denen sich oft auch wieder nur das Gesamtbild spiegelt.«
»Schon nach wenigen Federstrichen sind dem Leser Land und Leute präsent. Dem erlebnisartigen Einstieg in die Randzonen, in denen der Autor sein erzählerisches Talent voll entfaltet, folgt eine historische Erkundung der jeweiligen Räume und Minderheiten.«
»Gauß’ Schilderungen sind kenntnisreich, anschaulich und aufgrund eigener Eindrücke. Es besteht kein Zweifel, dass es sich hier um einen wichtigen, differenzierten, nachdenklich stimmenden Beitrag zum kulturellen Selbstverständnis eines sich neu formierenden Europa handelt.«
»Gauß ist ein sorgfältiger Geschichtensammler und Privat-Wissenschaftler, der aus seiner persönlichen Synthese von Literatur-, Geschichts- und Gesellschaftskenntnis nicht weniger als das Modell einer unpolemischen Ethnologie Europas macht.«
»Karl-Markus Gauß lehrt uns das Staunen über den Reichtum Europas. Wir entdecken ein Europa, das es immer noch gibt: eines der ethnischen und sprachlichen Trümmerlandschaften.«
»Gauß’ Texte sind mit intellektueller Schärfe, wunderbar nachvollziehbar geschrieben und auf jeder Seite eine Bereicherung, ein Genuss, sie zu lesen. Seine wahren Geschichten ergeben eine gediegene, wohlfeile Prosa, mit einer essayistisch-aphoristischen Tiefenspur.«
»Es ist ein Reisebuch, worin der Kontinent von seinen Rändern her betrachtet wird. Gauß’ Beschreibungsfreude erinnert an Handke oder Stifter.«
»Gauß sammelt Geschichten von denen, die am Rande stehen, und stößt damit doch mitten in die Geschichte unseres Kontinents. Vor allem aber bewahrt er, indem er von ihnen erzählt, zumindest einen Teil der aussterbenden Volksgruppen.«
»Karl-Markus Gauß kennt man als großen Reisenden, als akribischen Rechercheur und präzisen Beobachter, der die Ränder des Kontinents mit ihren vielen vergessenen und verdrängten Kulturen erkundet.«
»Gauß hat die versprengten Deutschen an den entlegensten Orten aufgespürt, ihnen Skurriles, Trauriges und Spannendes entlockt. Literatur der besonderen Art.« Wiener Zeitung
»Dieses hinreißende Buch stellt eine Behauptung auf, die es selbst aufs Vollkommenste einlöst: Wenn man nur lange genug hinschaut, stößt man so gut wie überall auf Berichtenswertes.« Die Presse