An einem Morgen des Jahres 1979 hält die Welt den Atem an. Ein Trupp von terroristischen Fanatikern besetzt die Große Moschee in Mekka und nimmt Tausende von Gläubigen als Geiseln. Unter den Aufständischen, in Männerkleidern versteckt, ist das Mädchen Sarab.
Als der Gegenangriff beginnt und es Fallschirmjäger vom Himmel regnet, flieht sie in die Katakomben und stößt auf einen bewusstlosen französischen Soldaten. Durch einen Abwasserkanal schleppt sie ihn ins Freie und versteckt sich mit ihm in einer leeren Wohnung. Zwischen den beiden, die sich zunächst bis aufs Blut hassen, beginnt eine Geschichte, die in Mekka, dann in Paris, alle Grenzen überschreitet.
Raja Alem lässt eine Liebe zwischen zwei Menschen entstehen, die auf beklemmende Weise unauflöslich wird.
»Wie differenziert, teilweise auch komisch Raja Alem die Komplikationen dieser schwierigen Ost-West-Begegnung beschreibt, hat man so nicht oft gelesen. Sarab ist nicht nur eine fesselnde Frauenfigur, sondern auch ein kluger Roman, der uns mitten ins Herz einer Verblendung führt, das leider bis heute schlägt.«
»Raja Alem ist eine große Erzählerin, die harte Kriegsschilderungen mit sehr zarten Tönen über das Innenleben der Figuren, über ihre Zweifel und ihre Verzweiflung verknüpft. Realismus verbindet sich mit poetischen Traumsequenzen und Visionen. Ein äußerst spannender Roman.«
»Schon die Eingangszene ist meisterhaft erzählt. Alle Leitmotive des Romans klingen bereits an. Es geht um Fragen der eigenen Schuld, um Kindheitsprägungen und das Wechselspiel höchst ambivalenter Gefühle wie Liebe und Hass oder Reinheit und Lust. Die Erzählung beginnt wie ein Thriller. Trotz der Spannung, die anhält, geht es Raja Alem nicht um ein atemlos vorangetriebenes Kampfszenario. Eindrucksvoll beschreibt sie die vielen kleinen Schritte, die Sarab und Raphael aufeinander zu führen.«
»Sarab ist beides: historische Szene und Liebesdrama in Zeiten des Krieges, Analyse dessen, was ›Glaubensrausch‹ ist und was er anrichtet, und der Entwicklungsroman einer jungen Frau, die ihren mit Scham und Schande stigmatisierten Körper erst entdecken muss. Raja Alem skizziert diesen schmerzhaften, wenn nicht traumatischen Selbstfindungsprozess als eine Art ›Geburt nach christlichem Kalender‹.«
»Raja Alem erzählt in einer zarten, sehr einfühlsamen und immer sehr dichten Sprache. Damit gelingt es ihr, auch die Hintergründe von Radikalität und Brutalität offen zu legen und mit der Kraft ihrer literarischen Stimme an die Menschlichkeit zu appellieren. So entsteht ein großartiger Roman, der in seiner Zeitbezogenheit und in Zeitlosigkeit zugleich ein bewegendes Werk der arabischen Literatur ist.«
»Raja Alem taucht mit ihrem erschütternden Roman tief ein ins Zentrum des islamistischen Terrors und beschreibt die dramatischen Szenen in der Großen Moschee mit Wucht, auch wenn sie selbst nicht dabei gewesen ist. Sarab ist eins dieser Bücher, die weh tun. Und doch möchte und sollte man sie lesen, um (besser) zu verstehen.«
»Raja Alems kluger Roman zeigt die Mechanismen der Macht, die vor keiner Form der Gewalt zurückschrecken. Das System der Entmenschlichung kann niemanden unberührt lassen. Man hofft, man bebt, und dann, dann kommt die Überraschung, die nicht überraschen kann, aber trotzdem die Seele berührt.«
»Ein wundervoller Roman, tiefgründig mit geschichtlichem Hintergrund, empathisch, ein religiöses Thema angehend. Es braucht viel Anlauf und Geduld, damit die beiden Menschen zueinanderfinden. Lesen ... der Roman ist bis zur letzten Seite spannend.«
»Nach und nach enthüllt Raja Alem in eindrücklichen Bildern die Geschichte von Sarab. Diese muss sich nicht nur dem Problem stellen, ihre Weiblichkeit verborgen zu halten; sie erlebt erste blutige Konfrontationen. Die Gräuel des Tötens stoßen sie zutiefst ab. Das Überleben wird keine Lösung sein, keine Erlösung bringen.«
Mekka: Eine Welt, die in der Literatur noch nie offengelegt wurde
Ausgezeichnet mit dem LiBeraturpreis 2014!
Mekka: Eine Welt, die in der Literatur noch nie offengelegt wurde
Ausgezeichnet mit dem LiBeraturpreis 2014!