»Kemal errichtet einen prächtigen erzählerischen Bau, in dem es an Kammern für zärtliche Liebesgeschichten ebensowenig mangelt wie an Kerkern, in denen die Menschen aufs grausamste traktiert werden. Die Episoden am Rande stattet Kemal reich mit faszinierenden kulturhistorischen Details aus, und gerade die Nebenfiguren – ein liebeskranker Kerkermeister, ein neurotischer Fürstensohn, ein martialischer Schmied – sind ungemein kantig in ihre höfische oder dörfliche Umgebung gestellt. Ingrimmig beschwört Yasar Kemal den alten Mythos noch einmal als Waffe des Widerstands. Die Ararat-Legende, wie aus mythischer Vorzeit überkommen, ein Hohelied der Revolte, ergreift und verstört.«
»Die Episoden stattet Kemal reich mit faszinierenden kulturhistorischen Details aus, überhaupt zeugt es von einigem Mut, 1970 in der Türkei von Kurden zu sprechen. Interessant sind nicht zuletzt einige Nebenfiguren – als da wäre etwa ein liebeskranker Kerkermeister –, die Kemal ungemein kantig in ihre höfische oder dörfliche Umgebung stellt.«
»Die Ararat-Legende zeichnet sich durch eine oft wunderbar spontane Metaphorik aus, besonders bei Naturdarstellungen. Sie ist ein Schreibexperiment: Eine moderne sozialkritische und politische Parabel zentriert sich um eine tragische Liebesgeschichte, die nahtlos mit Mustern traditioneller Epik verwebt ist.«
»Die Natur, die Bergbewohner und ihre Traditionen wirken in Kemals Ararat-Legende wie aus einem Guß. Sie sind aufs Engste miteinander verwachsen, bedingen und ergänzen sich gegenseitig. Der Kerker und die Folter sind zwei Themen, die formuliert werden, und zwar – wie alles andere in diesem Buch auch – so eindringlich und bildhaft, daß man der Schilderung notgedrungen gebannt folgt. Ob er die Bedeutung des Lichtes in einem dunklen Kerker erläutert, die schillernde Schönheit der kargen Landschaft besingt oder das unbeugsame Gerechtigkeitsempfinden der Bergbauern schildert – Kemals Sprache ist leicht wie eine Feder und doch zugleich messerscharf.«
»Eine von Liebe verzehrte Frau, ein liebeskranker Gefängniswärter – wundervolle Protagonisten neben einem narzisstischen Pascha, einem geduldigen Weisen, einem streitbaren Schmied, einer verschworenen Dorfgemeinschaft. Sie alle stehen als Symbole. ›Man schreibt einen Roman, um eine Tragödie zu erzählen‹, sagte Yasar Kemal. Das kann er, wie kaum ein anderer.«
»Wieder bezwingen der starke, einfache, aus der Erlebniswelt des Volkes geschöpfte Stoff, die kräftige, klare Sprache, Passagen, die in ihrer Leuchtkraft, Intensität und vibrierenden Lebendigkeit von einer Urfreude am Dasein künden.« Neue Zürcher Zeitung