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Yaşar Kemal

Die Ararat-Legende

Großdruck-Ausgabe
Roman
Aus dem Türkischen von Helga Dağyeli-Bohne und Yildirim Dağyeli
»Was Yaşar Kemal zu erzählen hat, ist von größter Härte und wieder von großer Zartheit.« Neue Zürcher Zeitung
 Taschenbuch
null
Broschiert
In anderer Ausgabe lieferbar
7003
156 Seiten
ISBN 978-3-293-27003-9

 
Eines Morgens steht unversehens ein prächtiger, reich geschmückter Schimmel vor Ahmets Hütte und will nicht weichen. Kein Bewohner des Berges Ararat würde jemals gegen die alte Sitte verstoßen und ein solches Geschenk Allahs wieder zurückgeben. Der Pascha aber will seinen Schimmel zurückerobern, er kennt weder Tradition noch überkommenes Recht. Sein Herrscherwahn findet schließlich eine Grenze: der Stolz der Menschen von Ararat schlägt um in Revolte. Im Hintergrund steht immer der Berg Ararat, der feuerspeiende, ewige Vulkan, ein Mahnmal der Brüchigkeit alles Bestehenden, eine Drohung gegen Herrscherwillen, eins mit den Bauern, die ihn bewohnen, ein Schutz für die Liebenden, aber auch bereit, sie zu vernichten, wenn sie mit seinem Gesetz brechen.

Stimmen

»Kemal errichtet einen prächtigen erzählerischen Bau, in dem es an Kammern für zärtliche Liebesgeschichten ebensowenig mangelt wie an Kerkern, in denen die Menschen aufs grausamste traktiert werden. Die Episoden am Rande stattet Kemal reich mit faszinierenden kulturhistorischen Details aus, und gerade die Nebenfiguren – ein liebeskranker Kerkermeister, ein neurotischer Fürstensohn, ein martialischer Schmied – sind ungemein kantig in ihre höfische oder dörfliche Umgebung gestellt. Ingrimmig beschwört Yasar Kemal den alten Mythos noch einmal als Waffe des Widerstands. Die Ararat-Legende, wie aus mythischer Vorzeit überkommen, ein Hohelied der Revolte, ergreift und verstört.«

Karl Markus Gauß, Frankfurter Allgemeine Zeitung  Online einsehen

»Die Episoden stattet Kemal reich mit faszinierenden kulturhistorischen Details aus, überhaupt zeugt es von einigem Mut, 1970 in der Türkei von Kurden zu sprechen. Interessant sind nicht zuletzt einige Nebenfiguren – als da wäre etwa ein liebeskranker Kerkermeister –, die Kemal ungemein kantig in ihre höfische oder dörfliche Umgebung stellt.«

Christian Ruf, Dresdner Neueste Nachrichten

»Die Ararat-Legende zeichnet sich durch eine oft wunderbar spontane Metaphorik aus, besonders bei Naturdarstellungen. Sie ist ein Schreibexperiment: Eine moderne sozialkritische und politische Parabel zentriert sich um eine tragische Liebesgeschichte, die nahtlos mit Mustern traditioneller Epik verwebt ist.«

Norbert Mecklenburg, literaturkritik.de

»Die Natur, die Bergbewohner und ihre Traditionen wirken in Kemals Ararat-Legende wie aus einem Guß. Sie sind aufs Engste miteinander verwachsen, bedingen und ergänzen sich gegenseitig. Der Kerker und die Folter sind zwei Themen, die formuliert werden, und zwar – wie alles andere in diesem Buch auch – so eindringlich und bildhaft, daß man der Schilderung  notgedrungen gebannt folgt. Ob er die Bedeutung des Lichtes in einem dunklen Kerker erläutert, die schillernde Schönheit der kargen Landschaft besingt oder das unbeugsame Gerechtigkeitsempfinden der Bergbauern schildert – Kemals Sprache ist leicht wie eine Feder und doch zugleich messerscharf.«

Angelika Thomé, Tageblatt, Luxembourg

»Eine von Liebe verzehrte Frau, ein liebeskranker Gefängniswärter – wundervolle Protagonisten neben einem narzisstischen Pascha, einem geduldigen Weisen, einem streitbaren Schmied, einer verschworenen Dorfgemeinschaft. Sie alle stehen als Symbole. ›Man schreibt einen Roman, um eine Tragödie zu erzählen‹, sagte Yasar Kemal. Das kann er, wie kaum ein anderer.«

Literaturblog Sabine Ibing  Online einsehen
 
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Bibliografie

Originaltitel: Agridagi Efsanesi
Originalsprache: Türkisch
Erstauflage: 1.1.1997
Auflage: 1