»Eine Nebensache ist ein literarisches Ereignis.« SWR
Im Sommer 1949 wird ein palästinensisches Beduinenmädchen von israelischen Soldaten missbraucht und ermordet. Jahrzehnte später versucht eine junge Frau aus Ramallah, mehr über diesen Vorfall herauszufinden. Sie ist fasziniert, ja besessen davon, vor allem, weil er sich auf den Tag genau fünfundzwanzig Jahre vor ihrer Geburt zugetragen hat. Ein Detail am Rande, das jedoch ihr eigenes Leben mit dem des Mädchens verknüpft.
Adania Shibli verwebt die Geschichten beider Frauen zu einer eindringlichen Meditation über Krieg, Gewalt und die Frage nach Gerechtigkeit im Erzählen.
»Ein großes Buch über die zerstörerische Logik der Besatzung – kritisch aktuell, ohne tagespolitisch explizit zu werden.«
»Es ist ein Glück, dass Literatur keine politischen Analysen liefern muss, aber Einzelschicksale zeigen kann.«
»Nichts in diesem Buch ist nebensächlich, kein Hundegebell, keine eiternde Wunde, kein Kaugummipäckchen. Alles erzählt etwas und lässt dabei aber dem Lesenden noch genügend Raum für eigene Gedanken. Das macht dieses kleine Buch groß.«
»Ein außergewöhnliches Kunstwerk, das immer wieder überrascht und fesselt: eine äußerst rare Mischung aus moralischer Intelligenz, politischer Leidenschaft und formaler Virtuosität.«
»Eine Nebensache erzählt radikal und ratlos von einem politischen Konflikt.«
»Hier sorgen die Nebensachen für das Eigentliche, die beklemmende Stimmung, eine kühle Wut. Da sterben Spinnen und Insekten, da heulen Hunde, da hilft keine Seife gegen den Benzingeruch, der den Tod ankündigt. Solche Schilderungen brennen sich ins Gedächtnis.«
»Dieser Roman nimmt eine Notiz aus der Kriegsberichterstattung auf und weitet sie aus, er findet eine Sprache für jene Gewalt, die sich der Menschen bemächtigt, wenn ein Krieg nicht mehr Krieg genannt wird.«
»Eine eindringliche Geschichte über Gewalt, ihre Nachwirkungen und die Frage, wie man gerecht davon erzählen kann.«
»Gerade Shiblis Verzicht auf jegliches Pathos und die fast schon schmerzhaft nüchterne Erzählweise machen Eine Nebensache zu einem atmosphärisch unerhört dichten und zutiefst berührenden Roman, der seine Leserinnen und Leser auch nach der Lektüre noch lange beschäftigt.«