Eine heruntergekommene afrikanische Stadt – wer hierherkommt, hat ein Ziel: Geld machen, egal wie. Das Tram 83 ist hier der einzige Nachtclub, das pulsierende Zentrum. Verlierer und Gewinner, Profiteure und Prostituierte, Ex-Kindersoldaten und Studenten, sie alle treffen in dieser Höhle aufeinander, um zu essen, zu tanzen, um sich zu betrinken und sich zu vergessen. Hier, an diesem von Kriegen und Korruption gezeichneten Ort, treffen sich auch zwei ungleiche Freunde wieder: Lucien, der Schriftsteller, findet auf der Flucht vor Erpressung und Zensur Schutz bei Requiem, der sich durch das Leben gaunert.
Rhythmisch und rau erzählt Fiston Mwanza Mujila die Geschichte zweier ungleicher Freunde.
»Tram 83 ist der radikale Bericht postkolonialen afrikanischen Lebens in einer auf unermesslichen Bodenschätzen brodelnden Stadt. Fiston Mwanza Mujila skandiert, brüllt, säuselt die Sätze über den Alltag mit radikalem Furor und erzählt nebenbei die Geschichte eines Chefgauners und die der unwahrscheinlichen Rettung eines todgeweihten Dichters.«
»Zu Recht gefeiert wird Mujilas Rhythmus. Wie Wildwasser rauschen seine Charaktere durch die Zeilen, Perspektiven wechseln, es geht rau zu. Mujilas Wortschöpfungen und sein unbestechlicher, teils satirischer Blick lassen den afrikanischen Kontinent endlich einmal anders erscheinen.«
»Der Autor lauscht dem vielstimmigen Lärm der Bar eine Melodie ab und zeichnet sie auf. Der Erzähler hört nur zu und schreibt auf. Wie ein Saxophonspieler, der Worte zu Musik zermahlt. Als Musik wird die Literatur zu einem neuen Genre.«
»Es zeugt schon von großer Könnerschaft, wie Mwanza Mujila diesen fiktiven Ort so glaubhaft in seiner Lebendigkeit und Verkommenheit schildert, dass man ihn für äußerst real hält. Ein sehr gelungener wilder, experimenteller Roman. In den Sätzen dieses wunderbaren Buches stecken Menschenkenntnis, Beobachtungsgabe, Witz und Musikalität.«
»Tram 83 steckt voller Musik und Witz. Hier wird eine ›desorganisierte Bananenrepublik‹ als ›schöne kaputte Welt‹ gezeigt. Das Großartige: Die Welt ist kaputt und trotzdem schön. Mujila verharmlost die makabre, unmenschliche Realität nicht. Trotzdem vermag er auch ihre vitale Schönheit zu sehen und zu zeigen.«
»Die rasante Sprache des Romans ist vom Sound des Jazz durchdrungen. Mujilas Debüt ist viel mehr als nur ein Afrika-Roman: Es ist ein Stück literarischer Weltmusik.«
»Ein furioser postkolonialer Roman, der keine Spur von exotischem Kitsch hat. Eine John-Coltrane-artige, sehr verjazzte Version des Evangeliums.«
»Immer wieder verschwimmen die Gattungsgrenzen – Roman, Theater, Lyrik – immer wieder dominieren Musikalität und Rhythmus der Sprache. Ein sprachlich-musikalisches Meisterwerk.«
»Ein fulminanter, rhythmischer und äußerst gewagter Roman.«