Die junge und schöne Bihter träumt von eleganten Kleidern, von edlem Schmuck und von einer prächtigen Villa. Als der reiche Witwer Adnan Bey um ihre Hand anhält, scheint Bihters sehnlichster Wunsch in Erfüllung zu gehen. Unerfüllt aber bleibt ihre Sehnsucht nach Liebe und Leidenschaft, heimlich beginnt sie eine verhängnisvolle Beziehung mit dem abenteuerlustigen Neffen ihres Mannes. Doch die verbotene Liebe bleibt nicht lange verborgen. Als Bihters intrigante und frivole Mutter in die Villa am Bosporus zieht, ist die Katastrophe unausweichlich.
Mit diesem Meisterwerk beginnt die moderne türkische Literatur: ein episches Sittengemälde der mondänen Istanbuler Oberschicht am Ende des Osmanischen Reiches.
»Halid Ziya Usakligil verrankt Neurosen, Lust und Leidenschaftsgeschwitze beschäftigungsloser reicher Familien und ihrer Glieder, mit einer Schwäche fürs ausgedachte Pariser Leben, rechts und links des Bosporus. Dazu wird dieses Gespinst samt aufbrechendem Elend und schießender Tränenbrunnen zusätzlich mit den schönsten Farben der Naturphänomene und Stoffqualitäten überworfen, dass wir manchmal glauben möchten, wir stünden knietief im Kitsch, vergessend, dass wir seither ein Jahrhundert Entfremdung in Kalk gewandelt haben.«
»Durchsichtig wie ein Puppenhaus einer vergangenen Epoche steht die Strandvilla am Bosporus vor den Augen von Lesern und Leserinnen, mit ihren Salons zum Dinieren und Plaudern, den Gemächern und Kemenaten, der Küche mit ihren Gerüchen und Gerüchten, mit dem Garten und der Anlegestelle davor, an der ein Boot aus Mahagoni auf dem Wasser schaukelt. Gleichzeitig werden Gedanken, Gefühle und in erster Linie die Zweifel der handelnden Personen so detailliert nachgezeichnet, dass man sich ganz und gar in ihr Seelenleben versetzt fühlt.«
»Ein Glanzstück psychologischer Prosa und ein Arsenal von Figuren, das den europäischen Realismus mit neuen alten Bekannten bereichert.«
»Unerfüllte Wünsche, Eifersucht und Intrigen bestimmen dieses psychologische Kammerspiel, das auch heute noch – nicht nur unter literaturhistorischem Aspekt – lesenswert ist.«
»Halid Ziya Uşakligil entwirft in diesem Roman ein breit angelegtes Sittenbild der Türkei zum Ausgang des Osmanischen Reiches und entführt seine Leser in die Welt der Reichen und Schönen, zeigt aber auch die Abgründe und Tiefen menschlicher Gefühle auf.«
»Halid Ziya hat mit seinem kunstvollen Sprachduktus den nach westlichem Verständnis ersten Roman in türkischer Sprache geschaffen, indem er die Leidenschaften und Gefühle seiner Helden analysierte und sich an den Grundsatz hielt, sie in ihrem Umfeld zu zeigen.«
»›Verbotene Lieben‹ ist das erste Werk in der türkischen Literatur, in dem den Frauen in seriöser Weise ein Platz eingeräumt wird.«
»Dieser Roman, betrachtet man allein seine realistische Schreibweise und den psychologischen Ansatz, wird immer als ein vorzügliches Werk gelten.«
»Die zwischenmenschlichen Beziehungen in ›Verbotene Lieben‹ gründen sich auf gezügelte Grausamkeit.«