Zwischen Folter und Vergebung: Eine Tochter entdeckt die Wahrheit
Eigentlich wollte sie bei der Reise in den Süden der USA ihrem Vater näherkommen und sich bedanken für all die Anregungen, die er ihr schenkte. Doch dann entdeckt die junge Künstlerin, dass ihr Vater keineswegs ein Opfer der Diktatur in Haiti war, sondern ein Folterer, der das Leben unzähliger Menschen zerstörte. Alles, worauf sie ihr Leben baute, bricht nun zusammen. Wie kann Vergebung gefunden werden?
Edwidge Danticats Sprache ist luzide und lyrisch, sie beherrscht die Kunst der Andeutung und Aussparung. Der Leser wird immer tiefer hineingezogen und so zu einem faszinierten und zugleich angewiderten Mitwisser.
»Der Band vermisst achtsam und ohne spektakuläre Gesten historische und menschliche Abgründe. Aus der Verschränkung unterschiedlicher Zeitebenen und Figurenkonstellationen gewinnt er eine Dichte, mit der ungleich dickleibigere Werke nicht aufwarten können.«
»Edwidge Danticat gibt den Kindern von Tätern und Opfern der Duvalier-Diktatur auf Haiti eine Stimme.«
»Edwidge Danticats überzeugendste Leistung. Die einzelnen Teile fügen sich zu einem Puzzle zusammen, das die furchtbare Geschichte dieses Mannes und seiner Opfer erzählt.«
»Wie kann man als Kind eines Täters oder Opfers mit dem Unaussprechlichen umgehen? Nicht unnötig dramatisch, sondern eher ruhig, unaufgeregt erzählt der Roman von menschlichen Abgründen. Gerade dieser Erzählstil macht es unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen. Erschütternd und unbedingt empfehlenswert!«
»Der Roman springt über verschiedene Zeitebenen und verdeutlicht auf diese Weise, wie traumatisierende Kriegsereignisse, trotz Verdrängung, in den Personen und deren Familien weiterleben. Mit jeder neuen Erzählung entfaltet sich die historische Tiefe dieser grausamen Diktatur, die Einzelschicksale zu einem kollektiven Ereignis gerinnen lässt und schließlich auch die Grenzen zwischen Täter und Opfer verwischt.«