»Dass Jorge Franco in seinem Roman ›Rosario Tijeras‹ ausgerechnet die Liebesgeschichte einer Auftragskillerin erzählt, kann (fast) gar nicht mehr erstaunen. Aber wie er erzählt, wie er vom verzweifelten Wunsch nach einem normalen Leben erzählt, wie er uns die Verzweiflung nahe bringt, die diese junge Frau nach jedem Auftrag verspürt, und die Wut, die sie aufrecht hält, antreibt und schließlich verzehrt, das geht an die Nieren.«
Friederike C. Raderer, ORF Ö1, terra incognita, Wien
»Francos Roman vereinigt all die Ingredienzien, die heute einen verheißungsvollen Roman ausmachen: große Gefühle und Leidenschaften, Liebe – auch unerfüllte –, Begehren und Eifersucht, Sexualität, Mord und Totschlag. Das alles ist spannend, mit einem starken Sog und sinnlich erzählt, mit zündenden Dialogen und ohne jeden moralischen Zeigefinger. Dazu kommt eine außergewöhnliche Frau als Hauptperson, die alle Konventionen und traditionellen Frauenbilder Lügen straft. Es ist eine Eigenheit von Francos Roman, dass er die mit den Drogen verbundene Gewalt und ihre Akteure nicht beschreibt, die Leserinnen und Leser aber sehr wohl wissen lässt, was in diesem Medellín auf dem Höhepunkt der Drogenkriege vor sich geht.«
»Jorge Franco lässt vor den LeserInnen eine faszinierende Persönlichkeit entstehen – Rosario Tijeras ist in ihrer Schönheit, Attraktivität, Unnahbarkeit und Stärke als Einzelperson wohl überzeichnet, aber sie ist beileibe keine Fiktion.«
Werner Hörtner, Lateinamerika Anders, Wien
»Jorge Franco erzählt auf eine Weise, dass wir begreifen, dass diese Killerkinder, die von den Medien stets als blutrünstige Teufel dargestellt werden, ihrerseits Opfer eines Systems sind, für das man sie letzten Endes nicht verantwortlich machen kann.«
Santiago Gamboa, Literaturen
»Eine ergreifende Liebeserklärung, ein Krimi und gleichzeitig eine Sozialstudie im Wartesaal eines Krankenhauses, in dem die Uhr um halb fünf stehen geblieben ist. Jorge Franco erzählt nie zu viel dieser ›amour fou noir‹ in den Slums von Medellín; und doch genug, als dass auch für uns die Zeit eine Nacht lang stillsteht.«
Die Weltwoche
»Dem Autor gelingt die Gratwanderung zwischen spannendem Krimi, temporeich und realitätsnah, und einem vielschichtigen Roman, der einen Eindruck zu geben versucht von Menschen in einem Land, in dem seit 40 Jahren Bürgerkrieg herrscht, von ihren Ängsten, Sorgen, von ihren Gefühlen.«
Main-Post
»Starker, dramatischer Stoff aus einem Land, in dem das Chaos regiert und selbst tiefe Gefühle korrumpiert werden.«
Brigitte extra
»Straff und ohne zu beschönigen stellt Franco die Brutalität des kolumbianischen Alltags dar. Gleichzeitig zeichnet er seine Figuren mit viel Feingefühl.«
Peter Meier, Blick, Zürich
»Preisgekrönter Noir-Roman aus Kolumbien: Das intime Gespräch mit einer Profikillerin an ihrem Sterbebett.«
UFO-Buchhandlung, Freiburg
»Ein Remix der klassischen Heldinnen der Unterwelt im Rumbarhythmus und im Kokainrausch. Der Roman packt einen vom ersten Satz an.«
El País
»Kolumbien wird von einer Welle der Gewalt heimgesucht. Es ist die Zeit um 1990. Eine düstere Kulisse für einen bittersüßen Roman, für eine bezaubernde und unter die Haut gehende Liebesgeschichte.«
Mallorca-Zeitung
»Ein empfehlenswerter Roman ist dem Kolumbianer Jorge Franco mit einer ungewöhnlichen Dreiecksgeschichte gelungen. Rosario Tjieras erzählt die Tragödie einer jungen Auftragskillerin des Medellíner Drogenkartells und ihrer beiden Freunde Antonio und Emilio – eine Amour fou vor dem Hintergrund allgegenwärtiger Gewalt.«
»Franco schildert das Schicksal der Auftragskillerin eindrucksvoll und beklemmend. Verpackt in eine Liebesgeschichte beschreibt er das Leben in den Slums, die Hoffnungslosigkeit und das verzweifelte Bemühen Rosarios, dem zu entkommen.«
www.mainz-online.de
»Franco mixt eine atemberaubende Geschichte über eine amour fou.«
Tiroler Tageszeitung
»Antonio berichtet in filmartigen Episoden, knallhart und realistisch. Die starken Bilder entstehen durch seine absolute Ehrlichkeit und die reduzierte Sprache, mit der er seine Liebe zu Rosario preisgibt. die Knappheit der Sprache ruft immer wieder Sätze von bestechender Poesie hervor. Im Kontrast dazu steht der abgeklärte Antonio, der krampfhaft um Distanz ringt und scheitert. Diese Mischung geht ans Herz.«
Simone Urben, Surprise, Strassenmagazin, Basel
»Wen die Lektüre verstört, der sei daran erinnert, dass Medellín nicht nur Rekordzahlen im Drogenhandel aufweist, sondern auch einer der gewalttätigsten Orte der Welt ist: Im Jahr 2001 wurden insgesamt bis zu 37’000 Morde verübt.«
Brigitte Schwens-Harrant, Die Furche
»Mehr als eine herkömmliche und alltägliche Liebesgeschichte. Vielmehr ein gesellschaftspolitischer Bericht über das grausame Drogenkartell in Kolumbien. Eine fabelhafte und abwechslungsreiche Ergänzung zu den anderen südamerikanischen Erzählkünstler/innen.«
Barbara Allgäuer, Österreichisches Bibliothekswerk
»Ungewöhnliche Lovestory aus der Drogen-Hochburg: >Rosario Tijeras< ist mit 300.000 Exemplaren eines der meistverkauften Bücher der letzten Jahrzehnte in Kolumbien. Wer es gelesen hat, kann das verstehen und freut sich darüber.«
»Gestern magischer Realismus, heute das Kokain – als nationaler Exportschlager hat das weisse Pulver den verträumten Erzählstil der sechziger Jahre längst eingeholt, und der stupende Erfolg der betörenden Droge hat in der Literatur des Landes einen gründlichen Niederschlag gelassen. Nicht mehr der realismo magico, sondern der narcorealismo gibt heute die verlässlichste Auskunft über die bedrückende Situation Kolumbiens.«
»Rosario ist nicht nur Opfer, sie ist auch Täterin: Seit diesen und anderen, noch demütigenderen Verletzungen heisst ›leben‹ für Rosario ›kämpfen‹. Jorge Franco hat dieses brutalisierte Leben adäquat in Szene gesetzt.«
»Ein sozialkritischer Gesellschaftsroman, aber keine Sozialreportage. Jorge Franco grenzt sich von den Erzähltraditionen des magischen Realismus deutlich ab, wählt statt dessen Vielstimmigkeit und eine streng subjektive Sicht aufs Land und seine Geschichte. Ein extrem schneller und hochgradig poetischer Kriminalroman, der sehr gekonnt mit filmischen Erzählweisen operiert.«
»Der Roman einer amour fou noir, eine Halluzination auf festem, realem Grund.«
LAI-Information, Wien
»›Rosario Tijeras‹ lässt ein Bild der Großstadt Medellín entstehen, das einem den Atem stocken lässt. Unbedingt empfehlenswert!«
Albert Sterr, Kommune, Frankfurt
»Man liest die spannungsreiche, bruchstückhafte Biografie dieser Kriminellen aus einer der gewalttätigsten Städte der Welt mit einer Mischung aus Verständnis und Ablehnung, Begeisterung und Schrecken.«
Luísa Costa Hölzl, Buchprofile, Heft 1 2003