Der eigenbrötlerische Naturforscher Erasmus Wells verbringt seine Tage zwischen verstaubten Exponaten. Als ihm aber die Teilnahme an einer Arktisexpedition angeboten wird, wagt er sich aus seinem Kokon.
Stolz werden große Ziele verkündet, doch je tiefer sie in den Norden vordringen, desto bedrohlicher wird die Umgebung. Unaufhaltsam schließt sich der arktische Winter um das Schiff. Die undurchdringliche Polarnacht, die krachende Kälte, die bläulich graue Kargheit des Eises. Wissenschaftliche Neugier weicht der Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen und das Leben aller in Gefahr zu bringen.
Barrett erzählt vom Forschen und Scheitern, vom Verstehen und Missverstehen einer anderen Kultur und nicht zuletzt von der Bedeutung der Frauen im Schatten der gefeierten Entdecker.
»Man ist mitten im Geschehen, erstaunt ob der Vielzahl der Beobachtungen, erfreut über anfängliche Erfolge, gelähmt vor Entsetzen. Ein unaufgeregt geschriebener, großartiger Roman, der ohne Sensationen und Unwahrscheinlichkeiten auskommt, einfühlsam, spannend, faszinierend.«
»Ein Abenteuer, ja – eine Polarexpedition, das trutzige Segelschiff Narwhal, tapfere Männer, feindseliges Wetter. Aber dieser Roman bietet noch sehr viel mehr. Andrea Barrett, Naturwissenschaftlerin, preisgekrönte Schriftstellerin und leidenschaftliche Erzählerin, entwickelt eine symbolische Kraft, die einen ähnlich in Bann schlägt wie Joseph Conrads Herz der Finsternis.«
»Das Buch ist voll von feinen und feinsten Beobachtungen von Natur, Menschen, Beziehungen. Aufbrechen, erfährt man wieder einmal, liegt im Verfügbaren des Menschen, Erfolg jedoch im Unverfügbaren.«
»Ein schillerndes Meisterwerk voll farbiger Bilder und atemberaubender Spannung. Ein packender und mitreißender Roman.«
»Aus dem Englischen wurde Erasmus Geschichte von Karen Nölle übersetzt, die dem sprachlich herausragenden Meisterwerk neues Leben einhaucht. Gekonnt und nuanciert agieren Andrea Barretts fiktive Charaktere vor einem geschichtlichen Hintergrund. Die Reise der Narwhal wird zu einer unvergesslichen Lesereise, an deren Ende das tiefe Bedauern über das Ende der Lektüre und der Wunsch noch weiter lesen zu wollen, im Kopf bleiben.«
»Packeis, Brucheis, Treibeis, Presseis, Eisflöße, Eisströme, Eisschollen, Eisfelder – mitten ins arktische Eis schickt die amerikanische Schriftstellerin Andrea Barrett im Jahre 1855 von Philadelphia aus die Narwhal. Einfühlsam schildert sie den ganzen Bogen der Emotionen: Vom stillen Glück des Forschers beim Zusammenstellen seines Herbariums über den rücksichtslosen Zynismus des Egomanen, der nur noch für seine Ruhmsucht lebt, bis zur lebenslangen Bitterkeit jener, die damit fertigwerden müssen, bloß als Zweite ins Ziel gekommen zu sein.«
»Ein atemberaubender Roman. Die Autorin beweist nicht nur ein profundes Verständnis von historischen und naturwissenschaftlichen Aspekten, sie verbindet auch tiefsinnige Charakterzeichnungen und schweißtreibende Action zu einer ebenso mitreißenden wie nachdenklichen Abenteuergeschichte.«
»Die Reise der Narwhal gehört eindeutig zu den vergleichsweise raren Historienromanen, die nicht nur enormes Kritikerlob, sondern auch die Aufmerksamkeit eines kopfstarken Publikums auf sich lenken können. Ein (ausgezeichnet übersetzter) moderner Klassiker des Genres Reiseabenteuer, ein Literaturkapitel, dass man oft schon für abgeschlossen hält, da doch die Welt inzwischen bis in die letzten Winkel erforscht ist. Aber so ist es nicht, und selten macht es so viel Spaß, vom Gegenteil überzeugt zu werden!«