Sacha sehnt sich nach Einsamkeit. Müde vom lauten Paris, zieht er in eine Kleinstadt, irgendwo in der Provence. Fernab von allem, zwischen Platanen und menschenleeren Plätzen, möchte er sich dem Schreiben widmen. Doch dann trifft er auf einen alten Jugendfreund, den »Anhalter« - und der ist immer noch derselbe: Wie schon zu Jugendzeiten bricht er auf, ohne Vorwarnung, hängt sich ein Schild um den Hals – Nach Auxerre oder Nach Landes – und reist kreuz und quer durch Frankreich. Seine Frau Marie und sein Sohn Agustín bleiben allein zurück.
Aus Wochen des Wartens werden Monate. Sacha kümmert sich rührend um Agustín und knüpft ein immer engeres Band zu Marie. Eine zarte Geschichte über Sehnsüchte und die große Frage, was ein erfülltes Leben ausmacht.
»Sylvain Prudhommes Ich-Erzählung ist ein sprachlich wunderbar einfühlsamer Text, der die Flieh- und Anziehungskräfte seiner Protagonisten in ihrer Lebensmitte vermessen will. Eine bezaubernde Geschichte, durchzogen von zahlreichen literarischen und musikalischen Assoziationen von Proust bis Leonard Cohen, mit nahezu märchenhaftem Ende. Dass Prudhomme es blendend versteht, seine zentrale Frauenfigur authentisch zu zeichnen, dürfte auch die Jury des Prix Femina überzeugt haben.«
»Die Geschichte erinnert von fern an Truffauts Filmklassiker Jules et Jim. Endete dieser 1962 in einer Tragödie, so finden bei Prudhomme alle Betroffenen zu einer Läuterung, die ihrem Wesen entspricht. Diese Entwicklung schildert der Autor, ohne dass seine Figuren großer Worte bedürfen: mit zauberhafter Leichtigkeit und Tiefe zugleich. Ein Reigen von Begegnungen und Fluchten, bis sich eines Tages Entscheidungen aufdrängen.«
»Beim Lesen ertappt man sich dabei, wie man sich selbst danach fragt, was einen eigentlich wirklich glücklich macht – und ob vielleicht im eigenen Leben die Weichen falsch gestellt sind.«
»Mit großem Einfühlungsvermögen beschreibt Sylvain Prudhomme die Krisengefühle von Menschen um die vierzig, der – wie es heißt – ›Mitte des Lebens‹. Ganz nebenbei erzählt er intensiv und changierend von den Lasten und Freuden der Imaginationsarbeit, von der Wirkung der Lektüre, vom Feinschliff am Wort. Er erzählt – in der feinfühligen, gelungenen Übersetzung von Claudia Kalscheuer – vom Slalom der Seelenzustände, von Lichtblicken und Zweifeln, von den Unwägbarkeiten, Euphorien und Abgründen in der Liebe und in der Freundschaft. Ein mitreißender Roman der Sinnsuche mit atmosphärisch dichten Stimmungsbildern und intensiven Beschreibungen außergewöhnlicher französischer Örtlichkeiten.«
»Ein ungewöhnlich sanfter und psychologisch vielschichtiger Roman.«
»Ein Roman, der in einer unbefangenen, fast spielerischen Leichtigkeit daherkommt. So scheinen die Dinge einfach zu passieren, und uns ganz unauffällig zu fragen, wie wir es denn mit unserer Sehnsucht und dem halten, was uns tatsächlich glücklich macht.«
»Sylvain Prudhomme ist ein begnadeter Schriftsteller: Mit viel Empathie, einer geradezu poetischen Sprache und wunderschönen Bildern (hervorragend übersetzt von Claudia Kalscheuer) erzählt er von Liebe und Freundschaft, von Leidenschaft(en) und Obsessionen. Das ist ein Roman, der einem in Erinnerung bleibt!«
»Ein zarter, tiefgründiger Roman, der gefangen nimmt, berührt. Und das Leben, so wie es ist, gut sein lässt. Mit allem. Kaum ein Titel der letzten Jahre hat mich so berührt wie dieser Roman.«
»Die Poesie der Sprache kann die Übersetzung von Claudia Kalscheuer halten. Die französischen Wörter bleiben im Text, werden manchmal in Halbsätzen übersetzt, manchmal einfach stehen gelassen – gut gemacht, von der Übersetzerin, die so den Ausgleich findet zwischen zu viel und zu wenig. Und damit bewahrt sie die Leichtigkeit, das Lockere, welche zur Faszination dieses Romans erheblich beitragen.«