Dem Schriftsteller Bartolomeu Falcato fällt eine Frau buchstäblich vor die Füße. Allerdings nicht aus heiterem Himmel, sondern aus einem Unwetter heraus, und es ist klar, dass sie nicht freiwillig gestürzt ist. Bei der Toten handelt es sich um Núbia de Matos, Model und angebliche Ex-Geliebte der Präsidentin. Nur fünf Tage zuvor hatte sie Falcato in der Abflughalle des Flughafens angesprochen, ihn bedrängt und pikante Details aus den Hinterzimmern der politischen Elite erzählt.
Doch statt sich um die Aufklärung des mysteriösen Todesfalls kümmern zu können, wird Falcato selbst zum Verfolgten. Ominöse Anrufer warnen ihn, in seine Wohnung zurückzukehren. Und auch seine Frau darf nicht wissen, was er zur fraglichen Zeit am fraglichen Ort zu suchen hatte, und vor allem nicht, mit wem.
»Als detailreich prächtiges, in grellen Farben gemaltes Bildnis von Angola ist Barroco Tropical voller bewegender und schlicht erhellender Szenen. Für die erpresserische und bestechliche Meute der Mächtigen hat Agualusa nichts als Hohn und Verachtung übrig. Auch die alten Traditionen des Volkes idealisiert er nicht, etwa wenn er auf peinigend präzise Weise von den ›Hexen‹ erzählt, auf die in Angola noch heute Jagd gemacht wird und von denen viele der Lynchjustiz zum Opfer fallen. Gleichwohl zeigt er sein Land nicht nur als Hölle, sondern auch als Himmel auf Erden, und bei aller Kritik leuchtet immer wieder die Zuneigung zu Angola, zu den verrohten und großmütigen Menschen seiner Heimat auf.«
»Barroco Tropical bietet eine unterhaltsame, zuweilen verstörende Story. Ihr nicht geringer Verdienst ist es, uns das unbekannte Angola, seine Kultur und seine Menschen, sehr nahe zu bringen.«
»José Eduardo Agualusa ist ein Virtuose der Verzweigungen. Wie er seine Gestalten nicht nur auf die rationellste Weise konturiert, sondern ihnen auch Verbindungswege, Begegnungs- und Beziehungsplattformen inszeniert, das ist von einer geradezu atemberaubenden Meisterschaft.«
»Wie ein üppiges barockes Bild nimmt das Leben in Angola beim Lesen Gestalt an, politische Intrigen und persönliche Schicksale, Tragik, Liebe und Sehnsüchte gehören dazu genauso wie Gewalt und Hoffnungslosigkeit. Ein faszinierendes Buch für diejenigen, die sich auf die Hintergründigkeit des Lebens im modernen Afrika einlassen möchten.«
»Diesen Roman liest man bis zum Schluss mit vor Staunen offenem Mund. Vielleicht gibt es nicht sehr viel, worum wir die Angolaner beneiden können, aber dieser Roman, diese Literatur gehört dazu.«
»Es ist erstaunlich, wie schnell José Eduardo Agualusa den Leser in diesem Spinnennetz gefangen nimmt. Nach der über dreihundert Seiten dauernden Welle des Erstaunens ist man verdutzt, wie leicht es dem Autor gelingt, die Welt um sich herum zu vergessen. Ohne abzusetzen liest man sich in einen Rausch, der nur eine Nebenwirkung hat: ein glückliches Lächeln, das man diesem Autor bei der Arbeit zusehen durfte.«