»Pram ist ein Volksschriftsteller im besten Sinne dieses Wortes, dem nichts mehr zu wünschen ist als Leser im eigenen Lande und an dem nichts mehr zu bewundern ist als seine Unbeugsamkeit. Dass ein Autor seines Ranges weltweite Beachtung verdient, versteht sich von selbst.«
»Pram bettet seine Geschichte geschickt in die reale Entwicklungsgeschichte Asiens ein, sodass ein großes Bild entsteht. Japan marschiert in die Mandschurei ein, die Philippinen begehren gegen Spanien auf, chilenische Widerstandskämpfer wollen ihr Heimatland über die Auslandchinesen in Indonesien wiederbeleben; Großbritannien lauert im internen Kolonialmachtkampf auf eine Schwächung Hollands. Kind aller Völker ist zeitübergreifend, es zeigt, dass Prams Werk immer noch aktuell ist.«
»Dem Roman merkt man die Entstehung aus der mündlichen Erzählung immer noch deutlich an: Weil er nicht schreiben durfte, hat Toer in Buru die Lebensgeschichte seines Helden Minke seinen Mitgefangenen immer wieder erzählt, um sie im Gedächtnis zu behalten. Erst 1973 bekam Toer beim Besuch eines hochrangigen Staatsbeamten eine Schreibmaschine geschenkt, so dass er den in Jahren aufgestauten Stoff endlich niederschreiben konnte. Um ihm das zu ermöglichen, übernahmen seine Mitgefangenen seinen Teil der Zwangsarbeit.«
»Mit der Buru-Tetralogie hat Pramoedya Ananta Toer zweifellos ein literarisches Schlüsselwerk zur Kolonialgeschichte geschrieben, das zum unverzichtbaren Schatz der Weltliteratur zu zählen ist. Es sind Bücher der Hoffnung, nicht so sehr, weil der Kampf um Unabhängigkeit gelingen würde, sondern weil sie die Erfahrungen der Niederlage und das Wissen um ihre Hintergründe weitertragen und die Mauern der Unwissenheit einreissen.«