Pramoedya Ananta Toer, geboren 1925 in Blora auf Java, ist der bedeutendste indonesische Schriftsteller. Während der Befreiungsbewegung gegen die holländische Kolonialherrschaft in Indonesien wurde er verhaftet. Im Gefängnis begann er zu schreiben. Im Zentrum von Toers Werk steht eine Romanreihe über die Anfänge des indonesischen Nationalismus, die 1981 verboten wurde. Der Autor stand viele Jahre unter Hausarrest. Er starb 2006 in Jakarta.
»Pramoedya ist ein Autor, der einer Nation nur einmal im Jahrhundert geschenkt wird.«
»Toer ist der indonesische Autor.«
»Faszinierend und bezaubernd an den Romanen Toers ist die lakonische, präzise Sprache, die scheinbare Distanz des Autors zu seinen Protagonisten und seine Empathie. Der Knall entsteht im Kopf der Lesenden.«
»Toer, der Altmeister der indonesischen Literatur, ist ein großer Erzähler.«
»Hätte es je einen indonesischen Literaturnobelpreisträger gegeben, dann vermutlich ihn: Pramoedya Ananta Toer war mehrfach für die Auszeichnung nominiert, gewonnen hat er sie nie. Seine Werke aber gingen um die Welt, wurden in 37 Sprachen übersetzt.«
»Er gilt als der große alte Mann der indonesischen Literatur, er ist das Gewissen der Nation. Leitmotivisch durchzieht Prams Schriften die Auseinandersetzung der einheimischen mit der europäischen Kultur und damit die Schärfung historischen und sozialen Bewusstseins. Immer geht es ihm um die Sprache als Instrument von Herrschaft und Medium des Widerstands.«
»Keine Regierung in Indonesien mochte die von Toer geäusserte Kritik an den Verhältnissen dulden. Der Roman-Zyklus, der ihn weltberühmt gemacht hat – ›Garten der Menscheit‹, ›Kinder aller Völker‹, ›Spur der Schritte‹, ›Das Glashaus‹ – erwuchs aus anfangs anderen Gefangenen auf Buru erzählten Geschichten.«
»Kein anderer berühmter Schriftsteller dieser Welt war so lange Opfer staatlicher Repressionen wie Pramoedya Ananta Toer. Das von den USA wie auch von der Bundesrepublik gestützte Suharto-Regime hielt ihn dreiunddreißig Jahre lang im Kerker oder im Hausarrest. Doch das konnte ihn nicht brechen – beißend seine heutige Kritik nicht zuletzt auch am ›Antiterrorkrieg‹ der USA.«
»›Gott ist stets auf Seiten der Mächtigen und Gewinner‹, meint Toer. Auch wenn Letztere ihm jahrelang zusetzten, ihn peinigten und demütigten, empfindet Pram keinen Groll gegen sie. Keines seiner Werke ist vom Hass geprägt. Stattdessen erscheint die subtile, minuziöse Beschreibung seiner Umgebung als Angebot an die LeserInnen, das Bestehende zu erkennen, es zu verstehen, um Niederträchtiges zu überwinden.«