Aus dem tiefsten Innern der syrischen Gesellschaft
Hanan erwischt ihren Ehemann im Bett mit der jungen Dienerin Alia. Für ihn empfindet Hanan zwar nur Abscheu, mit Alia aber verbindet sie eine Liebesgeschichte. Voller Wut jagt sie sie davon, doch ihr Haus ist nun bestürzend leer.
Auch Alia, das Mädchen mit seiner sonnenverbrannten Haut und den kohlefarbenen Augen, erinnert sich, während es durch die Gassen von Damaskus stolpert. An seine Kindheit, bevor es vom Vater an den wohlhabenden Haushalt verkauft wurde.
Samar Yazbeks Roman basiert auf einem realen Skandal und handelt von Gewalt, Abhängigkeit und Herrschaft, wie sie das Leben vieler Frauen im modernen Syrien bestimmen.
»Im geschickten Wechselspiel der inneren Monologe entfaltet dieser schmale Roman, eher eine Novelle, fast beiläufig seinen reflektierenden Charakter, den der deutsche Titel Die Fremde im Spiegel andeutet. Unkonventionell und kompromisslos ist dieses literarische Werk.«
»Yazbek seziert die Wirkungen der säkularen Diktatur auf die Psyche der Einzelnen.«
»Die Fremde im Spiegel ist nicht einfach als Liebesgeschichte zwischen zwei Frauen zu lesen, sondern viel mehr als Kritik an der syrischen Gesellschaft.«
»Der Roman beleuchtet die Geschichte eines umfassenden Missbrauchs, der ein erhellendes Schlaglicht wirft auf das fatale Machtgefälle sowohl zwischen Mann und Frau als auch auf das zwischen den einzelnen Klassen der syrischen Gesellschaft.«
»Die Fremde im Spiegel, geschrieben vor Beginn des Terrors in Syrien, führt uns als kleiner unkonventioneller, ja, subversiver Roman die himmelschreienden Verhältnisse vor Augen, die in der Revolution aufbrachen.«