»Ein Roman, der an die Schönheit und Einfachheit alter Volkssagen heranreicht.« The Guardian, London
Waiyaki wächst in der Dorfgemeinschaft der Gikuyu auf und wird von seinem Vater als spiritueller Führer und Erneuerer seines Volkes eingeweiht. Er besucht eine christliche Missionsschule, aber als er sich in ein Mädchen aus dem christianisierten Nachbardorf verliebt, kommt es zum tragischen, ausweglosen Konflikt. Waiyaki, der nicht zum christlichen Glauben übertritt, andererseits zum Besten seines Volkes das Wissen der Weißen in einer unabhängigen Gikuyu-Schule vermittelt, steht dazwischen: ein Opfer der Zerrissenheit, die bis heute das moderne Afrika zeichnet.
Der Roman erzählt poetisch und einfühlsam vom Leben im kenianischen Hochland zu jener Zeit, als die weiße Eroberung erst ein bedrohlicher Schatten war.
»Eine Ahnung, wie tief die Wurzeln dieses Konflikts in Kenia reichen könnten, bietet vor allem ein Klassiker der kenianischen postkolonialen Literatur, Ngugi wa Thiong’os Roman Der Fluss dazwischen.«
»Das Ergreifende und gleichzeitig Spannende an diesem Roman ist die Verbindung der politischen und kulturellen Ebene mit der Geschichte einer Liebe, die nicht sein darf. Der Fluss dazwischen ist gerade heute von unerhörter Aktualität: Die Unversöhnlichkeit zwischen Religionen, ihr Anspruch auf ›Reinheit‹, die (häufig) irrationale Angst der einen, in ihrer Identität von den anderen überrollt zu werden, und die religiöse Verschleierung von Machtansprüchen sowie Fanatismus (hier besonders von christlicher Seite!) verweisen auf die primitivsten Gefühle und Triebe der Menschen. Am offenen Ende des Romans, das nichts Gutes verheißt, behält der noch unsichere Waiyaki Recht, wenn er all seine Hoffnung auf Bildung setzt, eine Bildung, die uns zum Dialog befähigen soll.«
»Ngugi beschreibt Kenia zur Kolonialzeit aus der Sicht eines Einheimischen und überzeugt mit einer schlauen aber treffsicheren Darstellung, dass der Konflikt der Kulturen ein Resultat der Kolonialisierung der afrikanischen Gesellschaft ist.«
»Es ist eine einfache fast archaische Geschichte, die in ebenso geradlinigem Stil erzählt wird. Obwohl es ein klares Plädoyer gegen den Kolonialismus ist, werden weder die Weissen und ihre Anhänger verteufelt, noch die Kämpfer für die Unabhängigkeit heroisiert.«
»Ngugi wa Thiong’o erzählt poetisch und einfühlsam vom Leben im kenianischen Hochland zu jener Zeit, als die weiße Eroberung erst ein bedrohlicher Schatten war.«