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Murathan Mungan

Palast des Ostens

Erzählungen
Aus dem Türkischen von Birgit Linde und Alex Bischof
Türkische Bibliothek
»Mungan versteht es meisterhaft, die Beziehungen zweier Menschen bis ins Feinste psychologisch auszuloten, die Sprache ist bildhaft, anspielungsreich, poetisch.« Stefan Berkholz, Deutsche Welle
 Taschenbuch
€ 9.90, FR 13.90, € [A] 10.20
broschiert
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UT 437
320 Seiten
ISBN 978-3-293-20437-9

Sabahattin Ali: Der Dämon in uns
Oğuz Atay: Der Mathematiker
Yusuf Atilgan: Der Müßiggänger
Ayşe Kulin: Der schmale Pfad
Murat Uyurkulak: Zorn
Memduh Sevket Esendal: Die Mieter des Herrn A.
Hasan Ali Toptaş: Die Schattenlosen
Aslı Erdoğan: Die Stadt mit der roten Pelerine
Leylâ Erbil: Eine seltsame Frau
Hundert Jahre Türkei
Im Reich der Schlangenkönigin
Kultgedichte
Liebe, Lügen und Gespenster
Halide Edip Adivar: Mein Weg durchs Feuer
Ahmet Ümit: Nacht und Nebel
Murathan Mungan: Palast des Ostens
Ahmet Hamdi Tanpinar: Seelenfrieden
Adalet Ağaoğlu: Sich hinlegen und sterben
Halid Ziya Usakligil: Verbotene Lieben
Von Istanbul nach Hakkari
Die ganze Türkische Bibliothek - limitiertes Sonderangebot
 
Alle Paare dieser fünf Erzählungen sind Liebende. Überraschende Rituale von Anziehung und Abstoßung werden durchgespielt.
Der Hirte und der Räuber. Zwei junge Männer aus dem Nomadenstamm, die den Initiationsritus vollziehen müssen. Der Todesengel Azrail und der kühne, rebellische Brückenbauer Deli Dumrul, der alevitische Kulttänzer und die Prinzessin aus dem Kristallpalast, ja sogar der osmanische Großwesir und der stumme Bote erfahren das Geheimnis der Liebe bedrohlich und beglückend zugleich.

»Der Mensch hat nur Kraft, wenn er im Leben und in der Liebe verletzbar bleibt. Mich haben Liebesverhältnisse stark gemacht, wenn sie mich besiegten. Vorausgesetzt, die Verletzungen sind heilbar. Das ist es, was ich unter Seelenpflege verstehe.« Murathan Mungan

Stimmen

»Mungan ist eine Ausnahmefigur. Nicht nur seine Themen und seine kurdisch-arabischen Wurzeln passen nicht so recht in den konventionellen Rahmen. Mungan ist homosexuell und spricht offen darüber. Genau wie seine Figuren setzt er sich über Tabus hinweg und positioniert sich außerhalb gesellschaftlicher Normen.«

Nimet Seker, Deutsche Welle, Bonn

»Es gelingt dem Autor, die zeitlosen Themen in seinen Erzählungen so durchsichtig zu machen, dass sie für die heutige Zeit ganz aktuell werden. Dabei hilft auch seine sehr dichte, schnörkellose Sprache. Die Geschichte vom Hirten und dem Räuber schildert psychologisch sehr gekonnt und eindrucksvoll die vielschichtige Beziehung zwischen Folterer und Gefoltertem, zwischen Täter und Opfer. Vielleicht kann Murathan Mungan mit diesem Buch besonders auch Männer ansprechen, weil es eine bestimmte Art der überlieferten Männlichkeit in Frage stellt.«

Michael Schwarz, Südwind Magazin, Wien

»In der Türkei ist Murathan Mungan ein Superstar. Seine Bücher gelten als wilde Lifestyle-Satiren, tragen knallbunte Umschläge, werden auf der ersten Seite der Tageszeitung ›Hürriyet‹ rezensiert. ›Palast des Ostens‹ widerspricht dem Bild, das man in Istanbul vor Ort von Murathan Mungan gewinnt, nun gründlich. Poesie statt Pop, Mythen statt Modisches, kurz: ein Türkeibild, wie man es sich archaischer und und gegenwartsferner kaum vorstellen kann. Ganz so einfach ist das Buch allerdings nicht gemeint, Murathan Mungan versteckt im Kleid uralter Geschichten zahlreiche zeitgenössische politische und Geschlechter-Botschaften.«

Simone Meier, Tagesanzeiger, Zürich

»Der oft in existenzialistisches Schwarz gekleidete Großstädter Mungan liebt die alten anatolischen Geschichten wie die von ›Binali und Temir‹. ›Es sind die Märchen‹, sagt er, ›die uns wachsen lassen.‹ Er nutzt ihre Kraft, um seine Leser mit modernen Fragen zu konfrontieren. Seine Helden sind Individuen, sie horchen in sich hinein, reflektieren ihre Ängste, empfinden Liebe oder Hass, stoßen an die Grenzen der Normen oder auch ihrer eigenen Möglichkeiten, und das alles im vertrauten Kontext der Überlieferung. Seine Herangehensweise zeigt sich nun beispielsweise im Erzählband ›Palast des Ostens‹, dem ersten ins Deutsche übertragenen Buch des türkischen Erfolgsautors überhaupt.«

Sibylle Thelen, Stuttgarter Zeitung

»Murathan Mungan, in Istanbul geboren, in der Provinz im Südosten der Türkei aufgewachsen, dem engen Korsett der Provinz in die Städte Ankara und Istanbul entflohen, hat sich den Ruf eines experimentierfreudigen und kontrovers diskutierten Autors erworben. Seine Geschichten bergen in ihrer Gewagtheit in der Tat Stoff für Kontroversen und fühlen sich dennoch in ihrer Erzählweise vertraut an.«

Jürgen Küssow, Radio Transglobal, Hamburg

»Man lasse sich von dem Titel nicht täuschen: Zwar nutzt der Autor durchaus die Mythen und Sagen der Berg- und Steppenregionen Vorderasiens, einer Welt, in der man sagt, dass der Knabe den Schmerz lernen muss, damit der Körper des Mannes eine Festung wird, aber wer typisch Orientalisches erhofft, dürfte eher enttäuscht sein. Fünf Erzählungen, fünf Paare, Liebende, die ziemlich überraschende, teils bizarre Rituale von Anziehung und Abstoßung durchspielen. Es geht um Ich-Werdung, Identitätssuche, Sexualität, vor allem aber um die Liebe, die größer ist als alles, die dafür sorgt, dass der Streitkolben eines alevitischen Kultsängers, der die Prinzessin Selvihan aus dem Kristallpalast liebt, nicht in seiner Faust, sondern in seinem Herzen ist.«

C. Ruf, Dresdner Neueste Nachrichten, Dresden

»Poetische Kraft, sagenhafte Fantasie gepaart mit orientalischer Sinnlichkeit zeichnen die Geschichten des experimentierfreudigsten türkischen Literaten, Murathan Mungan, aus. Seine neuen Erzählungen knüpfen an die Mythen und Märchen des Landes, nutzen deren opulente Bildhaftigkeit, um zugleich den häufig implizierten Wertekodex in Frage zu stellen und in die Neuzeit zu transferieren. Die leise Art, in der das geschieht, sowie seine geschliffene Sprache machen das Buch zum Lesegenuss.«

Rheinischer Merkur, Bonn

»Murathan Mungan geht es um das Trennende zwischen Menschen. Um das Alleinsein. Um das Infragestellen von Gewissheiten. Und, natürlich, auch um die Liebe als letzte aller Hoffnungen. Nicht die moderne Türkei ist der Schauplatz, sondern die Steppen und Bergregionen Vorderasiens und ihre Mythen- und Sagenwelt. Mungan schlägt den Bogen zur Gegenwart, indem er die Suche nach Identität und eine freie Sexualität thematisiert. Mungan versteht es meisterhaft, die Beziehungen zweier Menschen bis ins Feinste psychologisch auszuloten, die Sprache ist bildhaft, anspielungsreich, poetisch. Fröhlich machen diese Erzählungen nicht. Sie wirken eher traurig, manchmal zeitlos, dann ganz gegenwärtig oder historisch. Aber: Sie tragen Hoffnung in sich.«

Stefan Berkholz, Deutsche Welle "Buchtipp", Bonn

»Der Autor verleiht den so unterschiedlichen Paaren in diesen Erzählungen ganz neue Dimensionen, verbindet Mythos mit Realität und Tradition mit Moderne. In einer oft poetischen Sprache schildert er die Nöte von Freunden, von Feinden, eines Liebespaares, Herr und Diener sowie Todesengel und Mensch.«

Dietmar Adam, EKZ Bibliotheksservice, Reutlingen

»Murathan Mungan ist der Nick Hornby der Türkei.«

Simone Meier, Tagesanzeiger, Zürich

»Es ist ein kompliziertes Geflecht, von dem Murathan Mungan erzählt. Es geht um Macht, um Fürsorge, um Liebe und Gewalt – und um die vielfältigen Verbindungen zwischen diesen Polen. Es ist eine stille und brutale und zärtliche Geschichte aus der Einsamkeit der Berge. Und wunderbar erzählt, sehr verhalten, eine Geschichte, die sich nur zögernd auffächert und längst nicht alle ihre Geheimnisse sogleich verrät.«

Bert Strebe, Hannoversche Allgemeine Zeitung

»Es macht den Reiz dieser Prosa aus, dass Mungan zeitgenössische Diskurse von Macht, Geschlecht und Körper in das Gewand der traditionellen Erzählformen kleidet und die alten Geschichten so variiert und uminterpretiert, dass sie auf das Heute zielen. Der kammerspielartige Aufbau, das stilisiert Lyrische und die sinnbildhafte Metaphorik dieser Prosa steigert diese Wirkung noch. Wer sich nicht in türkischen Sagen auskennt, liest diese Geschichte wie existenzielle Parabeln. Funkelnde Juwelen der Erzählkunst aus dem Osten.«

Ingo Arend, Freitag, Berlin

»Ein Zweiergespann, sei es in Freundschaft, Feindschaft oder Schicksalsmächtigkeit zusammengespannt, untersucht die je ewigen Fragen von Liebe, Zuneigung, Loyalität, Opferbereitschaft. Und sie tun das monologisch oder dialogisch in so präziser, unsentimentaler, wahrhaftiger Weise, dass die Palastkulisse nicht nur nicht in den Hintergrund tritt, sondern so tut, als wäre sie unser natürlicher Ort. Alle Geschichten tauchen tief in osmanisch-arabische Seelen- und Sagenkeller und sind schwebend homoerotisch aufgeladen. Hohe Kunst der zeitlosen Beziehungsdramen auf hyperhistorischen Schauplätzen.«

Wilhelm Pauli, Kommune Forum für Politik, Ökonomie, Kultur, Frankfurt a.M.

»Murathan Mungan gibt dem Kulturschatz des Mittleren Ostens – Liedern, Sagen, Märchen und Mythen der Türken, Araber und Kurden – eine überraschend neue Form. Literarisch meisterhaft gestaltet Murathan Mungan die Geschichte von fünf Paaren.«

Pavillon Notizen, Hannover

»Wer in Istanbul einen Buchladen betritt, kommt an Mungan kaum vorbei. In Deutschland dagegen muss man gezielt nach ihm suchen. Die Türkische Bibliothek schließt diese Lücke. Mungan erzählt in der schnörkellosen Sprache eines Volkspoeten, die inneren Konflikte aber, die er umkreist, entstammen unserer Zeit: Individualität und Identität, Eigenverantwortung und Freiheit. Deshalb gehört er in der Türkei zu den wichtigen Vertretern der Postmoderne.«

Sibylle Thelen, Literaturblatt für Baden-Württemberg, Gerlingen

»Mungan schöpft aus einem reichen Literaturgut; er verwendet Stoffe aus Liedern, Sagen, Märchen und Mythologien der Kurden, Araber und Türken. Sein aus diesen Quellen schöpfendes Werk zu entdecken ist ein absolutes Muss. Ungewohnt, aber es schlägt einen in den Bann.«

Gaybooks, Hamburg

»Geschichten, schwer wie Goldbrokat, und doch unfassbar real. Wie dichter Dunst türkischer Bäder die Blöße vernebelt, flirrt Eros kaum greifbar, doch allgegenwärtig durchs Geschehen.«

Jonas Brollmann, Männer Aktuell, Berlin

»Mungan versteht es meisterhaft, die Beziehungen zwischen Menschen bis ins Feinste psychologisch auszuloten. Es sind alles Liebende, vergeblich Liebende, unglücklich Liebende, tödlich Getroffene. Murathan Mungan gilt in seiner Heimat mittlerweile als Kultautor. Er zieht durch die Lande mit einer bühnenreifen, szenischen Lesung. Seine Gedichte werden von Popbands gesungen. Murathan Mungan gibt den unbeschriebenen Helden eine Stimme, er befragt die Überlieferungen, kritisiert die Geschichtsschreiber und schreibt seine ganz eigenen, magischen Geschichten.«

Norddeutscher Rundfunk, Hamburg

»Fünf betörende Liebesgeschichten.«

Zenith – Zeitschrift für den Orient, Hamburg

»Mit seinen geistreichen Werken, seiner Persönlichkeit sowie seinem Intellekt sticht Mungan aus anderen Stars in seinem Land hervor, in dem Starbiografien ohne jegliche Qualifikationen möglich sind.«

Gülcin Wilhelm, Das Parlament, Bonn
 
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Andere Werke von Murathan Mungan

Bibliografie

Originaltitel: Dogu Sarayi
Originalsprache: Türkisch
Erstauflage: 21.8.2008
Auflage: 1