»Was ist richtig, was ist falsch?« – Drei Jahrzehnte ist es her, seit Socrates in einem Anfall von Trunkenheit einen Mann und eine Frau umgebracht hat. Dafür musste er siebenundzwanzig Jahre in einem Gefängnis in Indiana absitzen. Jetzt lebt Socrates in einer verlassenen Hütte in Watts und versucht, ein anständiger Mensch zu werden. Aber Armut, Gewalt und Rassismus machen es ihm nicht leicht.
Walter Mosley führt nach dem legendären Detektiv Easy Rawlings eine neue Figur ein: Socrates Fortlow, der nachdenkliche Hüne mit den eisernen Fäusten, ein hartnäckiger, grüblerischer ehemaliger Sträfling, der es sich zur Aufgabe macht, gegen die Gewalttätigkeit und das Chaos in seiner Welt anzutreten und sie zu verstehen - auch in sich selbst.
»Mosleys Roman ist wie eine Fahrt auf einer Achterbahn: Höhen und Tiefen wechseln so rasend schnell wie anrührende Momente und harte Action.«
»Mosley erzählt Socrates’ Geschichte mit dem spröden Charme, den man an ihm so schätzt, wobei er weder in Sozialkitsch verfällt noch moralinsaure Weisheiten von sich gibt.«
»Ganz nebenbei entwickeln sich da sokratische Dialoge: ’Du bist besser als Kino. Besser als Fernsehen’, gesteht der alte Right mit dem Krebs im Bauch seinem Freund Socrates. Damit liegt er wohl richtig.«
»Mosley beschreibt die Bedingungen der Armut, die moralische Erosion, die Hoffnungslosigkeit und auch die paranoiden Weltbilder, die aus Hass und Ohnmacht geboren werden, minutiös. Mosley polemisisert nicht, aber eben deshalb ist er treffsicher und eindrucksvoll.«
»Mosley verbindet die mitunter drastische Darstellung dieser Welt mit dem dennoch sich ereignenden Wandel eines Mannes, der anderen hilft, wo er kann: Socrates, dessen Abstieg unentschuldigt bleibt und dessen Läuterung keiner geraden Bahn folgt, wird zum guten Menschen von Los Angeles – zu einer Vision, die sich zu leben lohnt.«
»Sokrates demonstriert von Geschichte zu Geschichte, ohne dass er ins Onkel-Tom-Fahrwasser gerät, dass Recht keine Frage der Farbe ist, ohne dass er ins Onkel-Tom-Fahrwasser gerät.«
»Bad or good. Right or Wrong im alltäglichen Überleben sind die Fragen, die dieser Roman stellt. Wie man mit Schuld leben und mit dem Versuch, ein besserer Mensch zu sein, in der Gewalt überleben kann. In dieser Haltung ist Socrates Fortlaw dem Helden Franz Biberkopf aus Döblins Alexanderplatz ein Bruder im Geiste.«
»Walter Mosley versteht es, Sokrates in seinem Bemühen um Authentizität zu beschreiben. Sprachlich meisterhaft beherrscht er die literarische Umsetzung des schwarzen Slangs. Ein Buch mit dem Blick von unten: wahrhaftig, glaubhaft und ehrlich.«
»Mosley, bekannt geworden durch seine Romane um den schwarzen Detektiv Easy Rawlins, gelang mit ’Socrates in Watts’ ein wichtiger Beitrag zur Wertediskussion der Black Community in den USA.«