Rubem Fonseca

Rubem Fonseca, geboren 1925 in Juiz de Fora in Minas Gerais, Brasilien, studierte Rechtswissenschaft und war danach als Professor, Journalist und Filmkritiker tätig. Für seine Kurzgeschichten und Romane ist er mit mehreren brasilianischen Literaturpreisen, 1985 mit dem den Goethe-Literaturpreis und 2003 mit dem Prémio Camões ausgezeichnet worden. Er starb 2020 in Rio de Janeiro.

Ausführliche Biografie

Rubem Fonseca wurde am 11. Mai 1925 in Juiz de Fora/Minas Gerais in Brasilien als Sohn portugiesischer Einwanderer geboren.

Als er sieben Jahre alt war, übersiedelte seine Familie nach Rio de Janeiro. Dort studierte er Jura mit Schwerpunkt Strafrecht und war einige Jahre Dozent, u. a. in den USA, später hoher Verwaltungsbeamter in verschiedenen Institutionen, zuletzt als Direktor der Elektrizitätswerke in Rio de Janeiro. Anschließend übte er verschiedene Tätigkeiten als Journalist, Filmkritiker und Drehbuchautor sowie als Direktor der Abteilung Kultur des Erziehungsministeriums in Rio de Janeiro aus.

Sein erstes Buch Die Gefangenen veröffentlichte er mit 38 Jahren. Immer wiederkehrende Themen in seinen Romanen und Erzählungen sind die Stadt, Kriminalität, Überbevölkerung, Guerilla und wirtschaftliche sowie gesellschaftliche Marginalität. Fonseca ist ein international hoch angesehener Autor, sein Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und u. a. ins Englische, Französische und Deutsche übersetzt.

Der Autor, der in Rio de Janeiro lebte, verweigerte aus Prinzip jede Auskunft über sich und sein Werk und gab keine Interviews. Er starb 2020 im Alter von 94 Jahren.

Stimmen

»Hals über Kopf wird hier, scheint es, Einfällen gefolgt, die sich durchaus zu zusammenhängenden Geschichten entfalten, um dann aber von einem anderen Einfall unterbrochen zu werden. Es entsteht so ein Hin und Her von Spannungs- und Entspannungs-, von Überraschungs- und Aufschubmomenten, das den Romanen im Verhältnis zu in der Regel auf Geschlossenheit zielenden Kriminalliteratur ungewöhnliches Tempo, einen Rhythmus ganz eigener Art verleiht. Keineswegs fransen die Stränge ins Beliebige aus. Was die Bücher zusammenhält, ist aber nicht ein durchgehender Spannungsbogen, der Drang zur Auflösung des Falls, sondern die große Kunst des Autors, eine Vielzahl von Motiven und Subplots in Balance zu halten, bis zum Schluss, an dem der Sack voller Geschichten zugeschnürt wird, ohne dass das Ende die Brechungen und Brüche im resümierten Abschluss vergessen machen wollte. Vielmehr bekommt man auf der Stelle Lust weiterzulesen, zum nächsten Buch des großartigen Erzählers Fonseca zu greifen – man kann nur hoffen, dass der Unionsverlag diesem Doppelschlag der Wiederveröffentlichung weitere Bände folgen lässt.«

Ekkehard Knörer, Perlentaucher - Mord und Ratschlag, Berlin

»Rubem Fonseca ist neben Patrícia Melo der populärste Krimiautor Brasiliens. Sein Schreiben ist manchmal etwas bösartig und schwarzhumorig, aber immer elegant und unterhaltsam – ideale Strandlektüre.«

Berliner Morgenpost

»Fonseca ist der zurzeit erfolgreichste und meistgelesene Autor Brasiliens. Mit beißendem Humor, spielerischer, aber scharfer Ironie und mitleidloser Offenheit zeichnet er das Röntgenbild einer ebenso mitleidlosen Gegenwart.«

Ronald Graetz, Lexikon der fremdsprachigen Gegenwartsliteratur

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