Zülfü Livaneli

Zülfü Livaneli, geboren 1946 in Ankara, wurde als Sänger und Komponist international berühmt. Er hat zu über dreißig Filmen die Musik geschrieben und rund dreihundert Lieder komponiert, mit denen er in Europa und in den USA aufgetreten ist. Für sein Schaffen als Filmregisseur und als Autor hat er mehrere Preise erhalten. Seit 1995 ist Livaneli UNESCO-Botschafter, seit 2002 Mitglied des türkischen Parlaments und im Europarat Repräsentant der Türkei. Er lebt in Ankara.

Ausführliche Biografie

Zülfü Livaneli hat über dreihundert Songs und dreißig Soundtracks komponiert, unter anderem zu den Filmen Eisenerde, Kupferhimmel (Regie Z. Livaneli) und Töte die Schlange (Regie Turkan Soray) sowie zu den bekannten Filmen Sürü und Yol von Yilmaz Güney. Außerdem hat er die Musik für fünf Theaterstücke und ein Ballett geschrieben.

Seine Alben werden in der Türkei, in den USA und in Schweden, Deutschland, Holland und Frankreich produziert und vertrieben. Livaneli hat Hunderte von Konzerten gegeben: in der Türkei, in verschiedenen anderen europäischen Ländern und in den USA. Er sang unter anderem im Theâtre de la Ville de Paris, in der Philharmonie Berlin, im Haus der Kulturen der Welt und in der alten Oper Frankfurt. 1997 gab er im Hippodrom von Ankara ein Konzert vor 500000 Zuhörern. Seine Lieder wurden von zahlreichen Sängerinnen und Sängern interpretiert, unter anderem von Joan Baez, Udo Lindenberg, Maria Del Mar Bonet, Maria Farandouri, Haris Aleksiyu, Kate Westbrook, Lisbeth List und vielen türkischen Künstlern.

Er war in der Türkei Bester Musiker des Jahres und gewann den Preis für den besten Soundtrack des Jahres, in Holland den Edison Preis, in Griechenland das Beste Album und in Deutschland das von Musikkritikern verliehene Beste Album des Jahres. Er hat zusammen mit Mikis Theodorakis ein Album produziert und mit Manos Hacidakis und Giora Feidman gearbeitet.

Livaneli hat bei drei Filmen Regie geführt: Eisenerde, Kupferhimmel, Mist (Nebel) und Shahmaran.

Von 1989 bis 1993 arbeitete er als Kolumnist bei der Tageszeitung Sabah und später bei Milliyet. Seine gesammelten Artikel sind in zwei Büchern erschienen. Sein bei Can Publishing erschienener Roman Der Eunuch von Konstantinopel, der in kurzer Zeit sieben Auflagen erreichte, wurde 1997 von der Balkan Literary Award Foundation als bester Roman des Jahres ausgezeichnet. 1978 erschien sein Erzählband Ein Kind im Fegefeuer in der Türkei und wurden ins Deutsche und Schwedische übersetzt. Das deutsche und schwedische Fernsehen produzierte zwei auf diesen Kurzgeschichten basierende Filme.

1986 gehörte er mit Gorbatschow und Tschingis Aitmatow zu den Mitbegründern des Issyk-Kul-Forums. 1995 wurde er zum Special Advisor des Generaldirektors und zum Botschafter der UNESCO ernannt und begann, an weltweiten Friedensprogammen mitzuarbeiten. Zusammen mit Mikis Theodorakis gründete er das Komitee für türkisch-griechische Freundschaft. Er hielt Vorlesungen an den Universitäten von Michigan, Illinois, Pennsylvania und Stuttgart.

Stimmen

»Zülfü Livaneli lädt ein zum Nachdenken, ganz nebenbei und auf elegant unaufdringliche Art.«

Sybille Thelen, Stuttgarter Zeitung

»Beide, Kemal und Livaneli, beleben die Geschichte des unbekannten Riesen am Bosporus mit individuellen Schicksalen, die das Leiden des Volkes unter dem Prachtmantel der Machtausübung wiedergeben. Livaneli in einemeinfachen, aber einfühlsamen, klar fokussierten Erzählstil. Beide machen sie Literatur von Weltgeltung, beide bringen sie uns die Geschichte der Völker des geheimnis- und sagenumwitterten osmanischen Reiches und der jungen türkischen Republik in spannender Lektüre ein bisschen näher.«

Stefan Schläfli, Thurgauer Zeitung, Frauenfeld  Online einsehen

Dokumente

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Werke von Zülfü Livaneli

Cover
Die Gespenster der Vergangenheit – eine Begegnung auf Leben und Tod
Cover
»Lehrbücher des Machiavellismus gibt es viele. Mit diesem Roman kommt endlich das Handbuch zum Untertan.« Walter van Rossum, Deutschlandradio