Das zarte Porträt einer zerrissenen Familie unter den Schatten der Weltgeschichte
Bohdana wohnt in dem Haus am Ende der Straße, wo der Lavendel vor den Fenstern blüht und sich bunte Zeitschriften auf dem Küchentisch türmen. Während Bohdana mit ihrer Stiefmutter Papiervögel bastelt, verschanzt sich ihr Vater hinter mürrischen Kommentaren. Erst als ihre Großmutter sie mit einem anderen Namen anspricht, beginnt Bohdana zu ahnen, dass der Vater ihr etwas verschweigt.
Vierzig Jahre früher wuchs er unter den Versprechen des Kommunismus auf. Begeistert widmete er sein Leben der Partei. Warum fand sein Glück ein jähes Ende?
Alena Mornštajnová erzählt die Geschichte einer zerrissenen Familie, die entgegen aller Wahrscheinlichkeit versucht, wieder zusammenzufinden.
»Berührend nah geschrieben, von vereinnahmender Intensität, sowohl erzählerisch wie sprachlich. Alena Mornštajnová spannt einen Bogen durch ein halbes Jahrhundert, konstruiert geschickt, leuchtet das Geschehen von innen aus, bis es einem wie Schuppen von den Augen fällt. Ein Buch, das noch lange nachhallen wird.«
»Ohne große Worte schildert Mornštajnová, wie ein Panzer nach außen die Menschen nicht vor inneren Verwundungen schützt. In einer Parallelhandlung lernt der Leser auch Svatopluk kennen, dem jede Gewissheit abhandengekommen ist und dessen Tochter es buchstäblich die Sprache verschlagen hat. Dass Mornštajnová all das einfühlsam ohne Anklage und Urteil schildert, beweist ihre Meisterschaft.«
»Den Geruch von Traurigkeit, besondere Stimmungen, eine besondere Kindheit, herausragende Charaktere in ebenso herausragender Brüchigkeit, eine Ahnung, was ›normal‹ auch sein könnte, Resilienz, Liebe, Verwirrungen, den Geruch von Lavendel und Kleister – all das liegt der Einzigartigkeit des Buches zugrunde. Es ist ein feinfühliges Porträt einer zerfallenen Familie, eine komplizierte Annäherung von Tochter und Vater.«
»Vor allem beweist Mornštajnová in diesem Roman Sensibilität, Genauigkeit, Gründlichkeit und die Tiefe des Einblicks. Herausragend gemeisterte Psychologie. Die Kunst einer starken Visualisierung. Jeder beliebige Personentyp lebt sich gelungen, allseitig, irgendwie ›ganz‹ ein – Alte, Junge, die von der einen oder der anderen Seite der Barrikade.«
»Ein Buch, das niemanden unberührt lässt.«
»Stille Jahre ist ein fulminantes Schicksalsgewebe, das keinen Lesenden kaltlässt. Eine umfangreiche Familiengeschichte. Was für eine begnadete Schriftstellerin.«
»Die Autorin versteht es meisterhaft, Menschenschicksale mit Geschichte und vor allem mit Politik zu verweben.«