Als Almandas Blick auf den jungen Mann in dem Kanu fällt, beginnt für sie eine neue Zeitrechnung. Sie folgt dem ruhigen, freundlichen Thomas in ein neues Leben, zu seiner Familie und dem Volk der Innu. Geborgen in einer Gemeinschaft, die ganz zu der ihren wird, lernt sie zu jagen, zu lieben und zu überleben.
Der Rhythmus des Waldes und die Wege des Flusses bestimmen die Schritte der Innu, doch nach und nach beanspruchen immer mehr Siedler das Land für sich. Die Sägewerke vernichten die Wälder, die Flößerei verstopft die Flüsse, und die Innu werden in eine Welt gezwungen, in der sie sich nicht zurechtfinden.
Einfühlsam erzählt Michel Jean die Geschichte seiner eigenen Urgroßmutter, seiner Kukum, und die Geschichte der Ersten Völker, die in den offiziellen Berichten nicht vorkommt.
»Ein überraschend warmer Roman. Er breitet sich zunächst aus wie die Tannenzweige im Zelt, die den weichen Boden zum Schlafen bilden. Michel Jean erzählt plastisch von der Schönheit und der Feindseligkeit der Natur.«
»Anhand des Schicksals dieser starken, freiheitsliebenden Frau beschreibt Michel Jean auch das Ende der traditionellen Lebensweise der Nomadenvölker im Nordosten Amerikas.«
»Ein mitreißendes Buch, ein Buch, das stellenweise wütend macht, das einen nachdenken und sich mit der Geschichte indigener Völker auseinandersetzen lässt. Es ist eine Rekonstruktion der jüngeren Geschichte der Innu und sehr empfehlenswert.«
»Ein Buch, das aus der Sicht einer Frau die Geschichte der Innu erzählt, sehr lesens- und nachdenkenswert.«
»Kukum erzählt sinnbildlich von einem Atlantis, einem verschwundenen Königreich, überflutet von den nun echten Wassermassen der Staudämme im Norden Kanadas. Es erzählt von einer durch den ›Fortschritt‹ der Kolonisten weggewischten Kultur und spricht dabei den ›kulturellen Genozid‹ in Kanada an.«
»Die Geschichte von Almanda Siméon eröffnet uns das Leiden der Männer, Frauen und Kinder der First Nations eindringlicher als offizielle Berichte und Versöhnungskommissionen.«
»In seinem Roman Kukum, Gewinner des Prix littéraire France-Québec 2020, erzählt der Journalist und Schriftsteller Michel Jean von den Konsequenzen der Sesshaftigkeit, die seinem Volk aufgezwungen wurde, und füllt damit die Lücken unseres Geschichtsunterrichts.«