Auf der Beerdigung ihres Vaters hält Ariane am Flügel inne, die gefeierte Konzertpianistin, belauert von der Trauergesellschaft. Eine dröhnende Pause, ein langes Atemholen, und Ariane setzt an – zu Schostakowitschs »Opus 77« und zu der Geschichte ihrer Familie.
Ihr Vater, der große Dirigent, der Maestro, übermächtig in Orchester und Familie. Ihr Bruder, Geigenvirtuose, das blasse Gesicht verborgen hinter schwarzen Locken. Ihre Mutter, ehemals leuchtend, nur noch ein schwacher Schatten. Und sie selbst, verdeckt von der perfekten Inszenierung der unnahbaren Pianistin.
Vom einsamen Gesang steigert sich Arianes Opus zu einem dämonischen Tanz, der die Ruhe zerreißt und die Missklänge der Vergangenheit aufwirbelt.
»Es ist fast so was wie ein Thriller, eine düstere Familiengeschichte, und eine literarische Hommage an die Musik. Wir hören beinahe beim Lesen Groll, Eifersucht, Ehrgeiz, Leidenschaft. Wir steigen ein in die Tragödie dieser Familie und haben am Ende des Buches fast sowohl ein Konzert besucht als auch einen Roman gelesen.«
»Mit ungeheurem Spannungsaufbau steuert der überaus vielschichtige Roman auf den Höhepunkt zu. Letztlich dreht sich alles um die Frage, wie viel Druck Kunst aushält beziehungsweise dass zu viel Druck Kunst zum Schweigen bringt. 224 Seiten, die es in sich haben! Absolut lesenswert.«
»Ein Familienporträt voller Machtspiele zwischen den Generationen, voller gezügelter Emotionen und voller schmerzhafte Melancholie. Ein faszinierender Roman.«
»Opus 77 bringt Spannung auf allen Ebenen zum Ausdruck: musikalisch, familiär, politisch. Es überrascht mit Wendungen und überzeugt mit seiner Knappheit und Dichte – und schürt die Vorfreude auf Ragougneaus nächsten Roman.«
»Ein kurzweiliger, klug geschriebener Roman. Die wunderbare Geschichte ist in jeder Hinsicht ein Juwel im Literaturbetrieb.«
»Das Timing des Autors ist ausgezeichnet, sein Sinn für Dramatik ausgeprägt. Die Beleuchtung stimmt, wenn er mit Licht und Schatten spielt.«
»Ragougneau gelingt ein Balanceakt zwischen literarischem Gespür mit feinsinnigen Beobachtungen und psychologisch nuancierten zwischenmenschlichen Beschreibungen. Dass das literarische Klangbild auch im Deutschen wunderbar funktioniert, ist der Übersetzerin Brigitte Große zu verdanken. Der mit dem Prix Libraires en Seine und dem Prix de l’Union Interalliée ausgezeichnete Roman liest sich spannend, die brodelnden Familienkonflikte werden in atmosphärisch dichten Szenen angedeutet – sprachlich wie inhaltlich ein großartig komponierter Roman.«
»Ein Buch für Musikliebhaber, für Leser mit einem offenen Ohr für die Pracht der Musik. Und für Leser, deren Horizont eben das ist. Unantastbar und ein Weg voller Überraschungen.«
»Alexis Ragougneau dringt in seinem Roman tief in das Innere der unerbittlichen Welt der klassischen Musik ein. Die Charaktere sind lebendig und authentisch.«