Als Hausangestellte einer jüdischen Familie wird Sidonie nach Ravensbrück deportiert. In Martinique geboren, ist sie aufgrund ihrer Hautfarbe eine Ausgestoßene. Jeden Tag droht das Lager ihren Körper und ihren Geist zu zerstören. Einzig ein verborgenes Notizbuch bietet ihr Halt, lässt sie fliehen in Erinnerungen an Düfte, Farben und Licht, an wirbelndes Leben und den Klang kreolischer Worte.
Schätzungsweise zweitausend schwarze Männer und Frauen kamen in den Konzentrationslagern ums Leben. Aus Gesprächen mit Überlebenden und historischen Dokumenten rekonstruiert Michèle Maillet einen Teil der deutschen Geschichte, der bis heute noch immer kaum thematisiert wurde.
»Ein Buch, das mit klarer Sprache schrecklichstes Leid benennt, gleichzeitig aber auch die Imaginationen der Protagonistin so deutlich vor Augen führt, dass die Leserin sie selber zu spüren scheint. Lohnend zu lesen und daher sehr zu empfehlen.«
»Maillets Konstruktion von Sidonies Notizheft erzählt von verschiedenen Weisen des Standhaltens: Träume von Farben und Düften, Klänge einer anderen Welt, auch kollektive Erinnerung an die Zeit der Sklaverei und die Utopie des Widerstands.«
»Erinnerungsarbeit, die sich als poetische Erzählkunst in kraftvollen Bildern voller sinnlicher Ausstrahlung ausdrückt. Ein bewegender und zugleich faszinierender Roman.«
»Mit ihrer klaren, phasenweise auf das Minimum reduzierten Sprache versteht es Maillet, die Intensität des Lebens an der Grenze zum Sterben zu vermitteln. In keinem Augenblick verschwindet die Realität des Konzentrationslagers aus dem Bewusstsein der LeserInnen oder wird durch den Sprachstil relativiert.«
»Die Kraft der Worte, die Michèle Maillet findet, ist das Stärkste, was man Rassismus und blindwütigen Vorurteilen entgegensetzen kann, ja sogar muss. Das Traurige daran ist, dass man es bis heute tun muss.«
»Dieses Buch wird neue Forschungswege eröffnen.«
»Ein engagierter Aufruf, in dieses dunkle Kapitel europäischer Zeitgeschichte Licht zu bringen.«
»Schwarzer Stern ist ein Versuch, ein Stück schwarze Geschichte fiktiv zu entwerfen, da es kaum Zeugnisse oder Forschungen darüber gibt, ein wichtiger und neuer Mosaikstein in der Erinnerung.«
»Ein bis heute fortdauernder Aspekt des Rassismus liegt in der Unsichtbarkeit der Lebens- und Leidenswege schwarzer Menschen in der NS-Zeit. Michèle Maillet schreibt an gegen dieses Vergessen.«