Tubas Lebensweg ist ein Gang durch ein persisches Jahrhundert. Als Tochter eines weltoffenen Gelehrten geboren, durchlebt sie die Stationen des Übergangs von einer absolutistischen Monarchie zu einer weltlichen Gesellschaft bis hin zur islamischen Abkehr von der Moderne. Ihre Schönheit weckt Angst und Argwohn der Männer, ihre innere Kraft durchbricht die Konventionen. Mit traumwandlerischer Sicherheit geht sie durch Gefahren und Wechselfälle, stets der Mittelpunkt und ruhende Pol ihrer Sippe. In ihrem Haus halten die Toten und Lebenden Zwiesprache, und wer es verlässt, kehrt eines Tages verwandelt wieder zurück.
In diesem Roman von seltener Fülle und Dichte mischen sich Visionen und Fantasien, das Erlebte entpuppt sich als Poesie und die Legende als Realität.
»Die Lebensgeschichte einer Frau, die nach einer fünfzigjährigen Odyssee feststellen muß, wie trost- und sinnlos ihr Dasein vertan ist.«
»Scharnusch Parsipur ist ein ungemein kraftvolles und lebendiges Porträt ihrer Heimat gelungen.«
»Man kann diesen Roman als ergreifendes Frauenschicksal vor dem Hintergrund iranischer Geschichte lesen, aber er ist mehr als das – einfach ein Stück gute Literatur.«
»Scharnusch Parsipur geht von ihrer radikal weiblichen Sicht der Geschichte mit jedem Fundamentalismus ins Gericht. Aber vor allem wird in diesem großen Geschichts- und Geschichtenbuch erzählt. Scheherazade Parsipur wuchert nicht nur mit ihren orientalischen Pfunden, sie bedient sich ebenso kunstfertig der erzählerischen Technik westlicher Meister von Umberto Eco bis García Márquez.«
»Wenn wir ’Tuba’ zu Ende gelesen haben, haben wir den Eindruck, als hätten wir einen Spiegel in der Hand, in dem wir unser eigenes Bild sehen.«
»Eine packende Innensicht einer Gesellschaft, die von hier aus kaum zu begreifen ist, hinreißend, mit überbordender Erzähllust geschrieben – dabei entstand das Buch der Iranerin Parsipur im Gefängnis.«
»Parsipur beleuchtet die letzten hundert Jahre iranischer Geschichte in Form einer fesselnden Erzählung über die Suche einer Frau namens Tuba. Hundert Jahre dauert ihre Odyssee auf der Suche nach Wahrheit und Identität in einer Welt, in der die alten Überzeugungen und Werte ihre Bedeutung verloren haben. Ihre Kinder und Enkelkinder, gefangen in den weitreichenden gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen und kultureller Unsicherheit, schlagen verschiedene, zum Teil gegensätzliche Wege ein. Zwar beginnt der Roman in einer realistischen Erzählweise, endet aber dann mit einem Kapitel, in dem sich deutlich der magische Realismus zeigt.«
»Scharnusch Parsipur war in ihrer Heimat im Iran häufig Verfolgungen ausgesetzt, ›Tuba‹ entstand im Gefängnis. Der Roman entführt den Leser in eine fremde Welt, voll Mythen und volkstümlicher Religiosität. Man findet selten Bücher, die Lebensumstände und Gedankenwelt in den islamischen Ländern verständlicher machen. Auch manche falsche Vorstellung kommt dabei abhanden.«