Was passiert mit einem Land wie Indien, wenn Turboglobalisierung und koloniale Vergangenheit aufeinanderprallen? In Sara Rais Geschichten steht die Welt Kopf: Mitten in der Stadt breitet sich Wildnis aus, Verbrecher entkommen ihrer gerechten Strafe, Paläste zerfallen zu Staub.
Rais Helden sind häufig skurrile Einzelgänger oder Außenseiter, aber auch ganz normale Menschen in der indischen Großstadt. Ihr Alltag wird zum Ausgangspunkt für magische Momente. Die Protagonisten können alte Gewohnheiten abstreifen, neuen Mut schöpfen und in einer Zeit des Umbruchs ihren Platz finden.
»Was sofort betört ist Sara Rais Gabe, von der ersten Zeile an eine dichte Atmosphäre zu schaffen. Ihre Geschichten leben von Details, die jedoch nie Dekor sind, sondern immer Türöffner in die Welten, die sie beschreibt.«
»Die Erzählungen der Inderin Sara Rai fangen auf kleinem Raum existenzielle Situationen ein. Sie sind atmosphärisch, detailreich und oft humorvoll, lassen die Leserin eintauchen ins indische Alltagsleben zwischen Globalisierung und der Macht sozialer und ethnischer Unterschiede. Sara Rai schreibt nicht auf Englisch wie viele ihrer Landsleute, sondern in einem Hindi, das die Vielsprachigkeit Nordindiens (etwa Urdu oder Awadhi) widerspiegelt. ›Alles, was in einer Sprache geschrieben ist, muss die Gegenwart der anderen spüren‹, so Rai. Die Übersetzerin Johanna Hahn hat für ihre Erzählungen und Essays ein lebendiges Deutsch gefunden. Eine Entdeckung!«
»Ein Mikrokosmos indischer Welten, die Erzählungen sind fein ziseliert und zeigen unterschiedliche Ausschnitte einer Gesellschaft, die an ihren Widersprüchen zu zerbrechen droht.«