Als Ken Bugul ernüchtert aus Europa in ihr Dorf zurückkehrt, ist sie zu einer Außenseiterin geworden. Sie ist die Gescheiterte, die mit leeren Händen nach Hause gekommen ist - ohne Geld, ohne Mann, ohne zu wissen, wie es weitergehen soll. Erneut macht sie sich auf die Suche. Fasziniert von Sanftmut und Toleranz des großen Serigne, zieht sie an seinen Hof und wird zu seiner achtundzwanzigsten Ehefrau.
Dieser Roman erzählt mutig über afrikanische Traditionen und Polygamie, Verführung und Selbstbestimmung.
Riwan oder der Sandweg wurde zu einem der hundert bedeutsamsten afrikanischen Bücher des 20. Jahrhunderts gewählt und mit dem wichtigsten afrikanischen Literaturpreis (Grand Prix Littéraire de l’Afrique Noire) ausgezeichnet.
»Eindrucksvoll beschreibt Ken Bugul die hierarchische Ordnung und das Leben der Frauen am Hofe des Serigne. Sie entführt den Leser in eine Welt, in der auch die Autorin eine Außenseiterin ist, in ein Leben, das auch für sie selbst bis dahin nie infrage kam. Sie erzählt von den Beziehungen unter den Frauen, ihrem Verhältnis zum Serigne und reflektiert ihr eigenes Vordringen und die privilegierte Stellung, die sie als studierte, weit gereiste Frau im Haus des Serigne einnimmt.«
»Dieser Roman gibt Denkanstöße in politische Richtungen und faszinierende Einblicke in die fremde Welt des Harems. Die Autorin setzt damit ein Zeichen für viele starke senegalesische Frauen. Ken Bugul schafft die Verbindung ihrer höchst poetischen Sprache mit streitbaren Themen.«
»Dieser Roman kreist um den Sinn des Lebens und lässt sich als Manifest einer Frau, die ihr Wissen transformiert, lesen. Die Ich-Erzählerin erzählt das, was sie beobachtet, denkt und erinnert. Zwischen den Zeilen ändert sie den Blickwinkel und transportiert schelmische Gedanken. Das Augenzwinkern der Autorin ist ein bestimmendes Moment dieses grandiosen Romans.«
»Ken Bugul ist eine Autorin, die Stillstand nicht mag. So treibt sie auch die Worte vor sich her. Buguls Prosa hat einen drängenden Ton, einen harten, fordernden Rhythmus für ihre präzisen Sätze, die sich selten gefällig aneinanderreihen, es sind so knappe wie poetische Beschreibungen, Ausrufe, Fragen, Kommentare, Beobachtungen und Reflexionen. Ken Buguls Bücher haben eine inhaltlich und ästhetisch beunruhigende Wirkung. ›Die Nacht des Baobab‹ ebenso wie ›Riwan oder der Sandweg‹ sind sprachliche Verdichtung erfahrener Wirklichkeit.«
»Ein wunderschönes, forderndes Buch, das alle Sinne anspricht.«