Die zwölfjährige Mila muss in einem bulgarischen Dorf im Sommer 1962 sieben Kilo Kamille pflücken und bei der Kooperative abgeben, damit sie im nächsten Schuljahr neue Bücher bekommt. In den Ferien soll sie zweiundzwanzig Bücher Pflichtlektüre lesen und jeden Tag Schönschrift üben. Aber Mila schmökert lieber heimlich im Aufklärungsbuch Du und Ich und träumt von einem heldenhaften Tod als Freiheitskämpferin im Kalten Krieg. Außerdem möchte sie auch noch den Geschichten des Dorfes, der Eltern und Großeltern nachforschen.
Und nebenbei legt sie die »Sommerliste der Unbekannten Wörter« an, die sie von den Erwachsenen oder im Radio hört und eigenständig definieren soll.
»Beeindruckend, wie Rumjana Zacharieva in diesen einen Sommerferien der Zwölfjährigen eine ganze Kindheit aufscheinen lässt und in dieser wieder die Kindheit der Eltern und der Großeltern. Dieser Roman gerinnt auch nicht zur Idylle! Das Böse, das Brutale, der Schrecken sind – wenn auch kindlich gefiltert – gegenwärtig. Rumjana Zacharieva versteht das sehr vital und poetisch, vor allem aber mit großer Fabulierlust, und dabei durch und durch glaubwürdig festzuhalten.«