Begegnungen zwischen Abfahren und Ankommen
Wer verbirgt sich hinter den Menschen, die Tag für Tag im Zug mit uns reisen? Was sind ihre Geschichten, Ziele, Glücksmomente? Sia Bronikowski ist viel unterwegs, und oft kommt sie ins Gespräch mit ihren Zufallsweggefährten. Sie heißen Moritz, Luigi, Wolf oder Maryse, sind Cosplayer, Mechatroniker, Beckenbodentrainer oder Sudoku-Löser. Ob im Regionalzug, in der S-Bahn oder im ICE: Mal erfährt sie zwischen zwei Stationen ein ganzes Leben, mal einen Ausschnitt, mal wird sie stille Zeugin einer Tragödie, dann wieder zur Auslöserin eines skurrilen Ereignisses.
Aus den flüchtigen Zusammentreffen im Zug werden Erzählungen, Zeugnisse eines schwerelosen Sich-öffnens zwischen Abfahren und Ankommen – wie es nur im Zugabteil möglich ist. Sia Bronikowski nimmt uns mit auf eine persönliche und berührende Reise voller unverhoffter Begegnungen.
»Bronikowski hat viel zu erzählen. Aufmerksam lauscht sie den Geschichten der Mitreisenden, die ›fast von selbst aus den Menschen herauskommen‹.«
»36 Erzählungen berichten von Ereignissen und Begegnungen, die jede Leserin und jeder Leser vielleicht schon mal erlebt hat und sich auch in den Geschichten wiederfindet. 13 leere Seiten am Ende des Buches laden dazu ein, eigene Erlebnisse niederzuschreiben. Absolut lesenswert.«
»Zugfahren ist ein bisschen wie Aufzugfahren. Man ist für eine gewisse Dauer fremden Menschen auf kurze Distanz ausgeliefert oder zumindest ausgesetzt. Unfreiwillig nimmt man Teil an ihrem Leben. Das kann angenehm, unangenehm oder neutral sein. Sia Bronikowski teilt mit uns diese spannenden, mal kleinen und mal großen, bereichernden Begegnungen.«
»Wie viele unerzählte und doch erzählenswerte Geschichten stecken hinter jeder Person, die im Abteil neben uns sitzt, mit uns am Bahnsteig wartet oder gedankenversunken aus dem Fenster starrt. Sia Bronikowski wagt neugierig die Annährung an unsere Zufallsgefährten, mit denen wir oft nicht mehr als ein Stückchen Weg gemeinsam zu haben scheinen.«
»Eine gelungene Sammlung, die zeigt, wie spannend es sein kann, sich offen auf seine Mitreisenden und analog auch auf seine Mitmenschen einzulassen. Sia Bronikowskis Buch macht neugierig und regt dazu an, sich selber auf Gespräche mit völlig Fremden einzulassen, ohne Ahnung wo sie hinsteuern werden und auf den Moment zu warten, den Sia Bronikowski so beschreibt: ›Und dann passiert das Wunder. Jeder ist bereit, einmal etwas Besonderes zu erhählen.‹«
»Sia Bronikowski versteht sich als gute Zuhörerin, die nichts erzwingen oder analysieren will. Keine Küchentisch-Psychologin, sondern eine Lernende. Warum ihre Mitreisenden ticken wie sie ticken, will sie wissen.«
»Auf ihrem Sitzplatz in einem Abteil oder Großraumwagen hält Sia Bronikowski die Augen offen und erspäht bald ein für sie besonderes interessantes Exemplar der Spezies Mensch. Mit liebevollem und doch analytischem Blick und mit Humor gelingen Bronikowski kleine literarische Kabinettstücke, sozusagen Theateraufführungen ›in Fahrtrichtung‹.«