Götter, Helden, Glaubenskrieg und Zerfall – der Roman des alten Mali
Im Jahr 1861 nimmt die muslimische Armee von El-Hadj Omar die Stadt Segu ein. Die Bewohner müssen nun dem »einzigen wahren Gott« huldigen, die animistischen Traditionen werden unterdrückt. Zur gleichen Zeit dringt von Westen die Kolonialmacht Frankreich mit einem Söldnerheer immer weiter ins Innere Afrikas vor, die Christianisierung beginnt. Wie schon ihre Väter werden die Traorés Opfer der Machtkämpfe ihrer Zeit, geraten sie und ihre Frauen in verschiedene religiöse und politische Lager. Mit der alten Ordnung zerbricht auch die Familie.
In ihrem historischen Roman erzählt Maryse Condé von Segu, der einst mächtigen Stadt der Bambara am Niger, und vom Schicksal der Familie Traoré. Noch einmal beschwört sie jene prächtige, geheimnisvolle Welt herauf, die in Afrika untergegangen ist.
»Der Roman ist das Hohelied einer untergegangenen Kultur, ein buntes afrikanisches Fresko.«
»Mit der facettenreichen Schilderung der Frauen der Traorés gelingt es der Autorin, die gesamte Tragweite des gesellschaftlichen Umbruchs in Segu und im gesamten westafrikanischen Raum zu entwerfen.«