»Ein bemerkenswertes Stück Literatur. Vor allem wegen der Sprache, die Sólrún Michelsen für die Bilder ihrer Kindheit gefunden hat und die von der Übersetzerin Inga Meincke glänzend ins Deutsche herübergerettet worden ist, eine Sprache die leuchtend und spröde zugleich ist: ein wenig wie die Landschaft, die sie beschwört.«
»Tanz auf den Klippen ist ein äusserlich schmaler, dabei großer, dunkel leuchtender Roman; schon jetzt ein Hauptwerk der jüngsten färöischen Literatur.«
»Sólrún Michelsen redet nichts schön, bedient sich einer knappen, entrümpelten Sprache, beschreibt gerade einmal das Notwendigste. Nur manchmal wird der Ton märchenhaft, der Alltag erscheint in einem seltsam fremden Licht, und plötzlich bekommt man einen Eindruck davon, dass es irgendwo – und sei es in der Fantasie – ein anderes Leben geben muss. Dann sehen wir, dass hinter all den Verpanzerungen der Seele für den Einzelnen eine Sehnsucht pocht. Schön, wie Michelsen Einspruch erhebt gegen die Ansicht, dass Biografien einem Muster der Zwangsläufigkeit folgen.«
»Ein irritierendes und irisierendes Buch.«
»Dieser Roman ist völlig faszinierend geschrieben, verwundert und atemlos liest man und staunt. Ein leises Unbehagen kommt in uns auf …«
»So düster das Buch mitunter inhaltlich auch daherkommen mag, der poetische Stil und die mitreißende Sprache verleihen ihm eine Leichtigkeit, die das hohe literarische Potential seiner als Geheimtipp gehandelten Autorin erkennen lässt.«
»Es ist ein verstörendes Buch, das uns da von den abgelegenen Färöer-Inseln erreicht. In manchem so, wie man sich diese nördliche Inselwelt vorstellt: archaisch, surreal in den überaus sinnlich vorgestellten Wahrnehmungen, was sich in den Protagonisten spiegelt, kräftig gezeichnete Charaktere, vieles rätselhaft. Die Autorin versteht es, den Leser hineinzusetzen in diese Welt voller Fremdheit und doch immer wieder Bekanntes aufscheinen zu lassen, an das sich der Halt Suchende klammern kann.«
»In sehr kurzen, prägnanten Kapiteln wirft Michelsen Schlaglichter auf das Leben von Menschen. Aus Sicht des Kindes erzählt sie von Armut vor dem Hintergrund des färöischen Fischerstreiks. Erzählt wird auch vom Ausschluss jener, die nicht der Norm entsprechen, und von (häuslicher) Gewalt an Frauen. Doch ist der Roman nicht nur diese tragische Geschichte von Gewalt und Armut. Der Blick beider Mädchen fasziniert und auch das Gefühl der Befreiung vermittelt sich eindringlich.«
»Schroffe Felsformationen, peitschende Winde und eine tief in der Tradition verwurzelte Gesellschaft – das sind Grundlagen für einen echten Abenteuerroman à la Tom Sawyer und Huckleberry Finn. Doch die Autorin zieht ihren Lausbuben ein Kleid an. Lässt sie ihre Welt aus der Sicht von Frauen erzählen. Das ist das Besondere an Michelsens Erstlingsroman für Große.«