»Die Autorin kam für neun Jahre in Haft und hat dabei alles erlebt: die Folter und die kleinen Alltags-Grausamkeiten – wobei diese körperlichen Übergriffe in groteskem Kontrast zur geltenden Regel standen, dass weibliche Häftlinge, wurden sie mit verbundenen Augen zum Verhör gebracht, vom Wärter nur mithilfe eines Bleistifts geführt werden durften, damit sich Männerhand und Frauenhand nicht direkt berührten. Baradaran hat Mitgefangene unter der Tortur schreien gehört, sie auf allen Vieren im Dreck zur Toilette kriechen sehen, weil die grausamen Versehrungen an Beinen und Füssen den aufrechten Gang verunmöglichten, hat mehr als eine seelisch brechen oder am Wundbrand sterben sehen. Doch ihr Buch packt einen umso mehr, weil es auch der Erfindungskraft Raum gibt, mit der die Frauen nicht nur – durch abgezirkelte Bewegungsprogramme in den überbelegten Zellen, durch Debatten und Sprachkurse – Leib und Geist übten, sondern auch die Freude in die Kerkermauern lockten. Abgetragene Kleider wurden aufgedröselt, aus Stoffstücken und Fäden neue Kleidungsstücke oder Stickereien gezaubert; aus getrocknetem, geriebenem Brot, Zucker und gehorteter Butter fertigte man Kuchen zu den Festtagen, die mit Tanz und Gesang zelebriert wurden. Dabei kaschiert Baradaran auch nicht die Tatsache, dass solche Solidarität oft auf die eigene ideologische Gruppierung beschränkt blieb, dass immer wieder Mitgefangene unter dem Druck zusammenbrachen und zu Tawwabs, zu bigotten Spitzeln und Handlangerinnen der Gefängnisleitung, wurden. Was hier in eher verhaltenem Ton rapportiert wird, stellt die Verlogenheit und Brutalität des iranischen Repressionsapparats in grelleres Licht, als es die wildeste Fiktion vermöchte.«
»Mit ihrem Buch möchte Monireh Baradaran nun den Bann brechen. Die Zeit dafür ist jedenfalls überreif.«
»Wie sie und manche ihrer Mitgefangenen überleben konnten, wie manche sich in der Haft veränderten, hat Baradaran hier in einfühlsamen Porträts aufgezeichnet.«
»Die Autorin ist keine Vertreterin der Anklage, sondern eine Reporterin in eigener Sache, die den Ereignissen und den Menschen gerecht werden will.«
»Unschätzbare Erkenntnisse über die Kultur des Widerstandes!«
»In einfühlsamen Personenporträts wird daneben eine Frauensolidarität transparent, die weit über westlichen Emanzipationsbegriffen steht und das Buch zu einer der wichtigsten Neuerscheinungen zeitgenössischer iranischer Literatur macht.«
»Ein Zeitzeugnis, das unter die Haut geht.«
»Eine alptraumartige Welt, die nicht zuletzt an George Orwells negative Zukunftsvision ›1984‹ erinnert.«
»Vier Jahre dauerte es, bis das Unvorstellbare in Worte gefasst war.«