»Die afrikanische Hermeneutik überrascht und offenbart ein verblüffend sanftes Gerechtigkeitsdenken, das wohl Gesetz und Moral kennt, aber keine andere staatliche Gewalt als die der Dorfgemeinschaft. Ein geistvoller und amüsanter Krimi, der wie nebenbei die These widerlegt, dass Kriminalliteratur und westlich-moderne Rechtsstaatlichkeit sich gegenseitig bedingen.«
»Nii Parkes stellt die alte Krimi-Formel ›Wer hat’s getan?‹ auf den Kopf. ›Was ist gestorben?‹ lautet die Frage hier, und Parkes konfrontiert seinen Helden mit einer Welt, in der Wissenschaft korrumpierbar und Wunderbares möglich erscheint. Kayo soll einen Tatverlauf konstruieren, der mit den gesicherten Beweismitteln übereinstimmt, doch beim Palmweintrinken mit den Dörflern erfährt er eine Geschichte, die die Herkunft des Dings in der Hütte auf fantastische Weise erklärt.«
»Ein Buch, das mitten ins Herz des tropischen Regenwaldes von Ghana führt. Dabei beschleicht den Leser zwar manches Mal das Gefühl, er habe sich heillos im Gestrüpp von Diesseits und Jenseits, von archaischer Stammeskultur und städtischer Moderne, von Bürokratie, Korruption und Naturverbundenheit verirrt. Doch immer wenn die Spur endgültig verloren scheint, taucht auf der nächsten Seite eine Lichtung auf, die einen diesen ghanaische Krimi nicht mehr aus der Hand legen lässt. Der perfekte Roman, um auf dem Sommerbalkon in die so fremde wie faszinierende Welt Afrikas einzutauchen.«
»Parkes, der in zwei Welten aufwuchs – in England und Ghana – versucht auch literarisch den Spagat zwischen dem kleinräumigen Dorfleben und der Anonymität der Großstadt aufzuzeigen. Wählt er für seine Erzählungen aus dem Leben des Jägers und seiner Nachbarn noch eine sanfte, poetische Atmosphäre, gewinnt seine Stimme beim Lesen von der Welt des Gerichtsmediziners Kayo etwas Undurchdringliches, wird fast selbst so hart wie das Leben in der Stadt.«
»Der Leser findet sich dank des Pfades, auf dem ihn die vertraute Denkweise Kajos leitet, im Dickicht von Wunder- und Geisterglauben gut zurecht. Mit Kajo lässt er sich auf einen Lernprozess ein und rückt ziemlich schnell ab von der Erwartung, die Lösung eines Kriminalfalles präsentiert zu bekommen. Er kommt ins Grübeln: Versteht man das Leben nicht tatsächlich besser, wenn man nicht an absolute Wahrheiten glaubt? Parkes beschreibt die Orte und Menschen mit eindringlichen Bildern, und an die fremden Namen gewöhnt man sich schnell. Ghana, dem Leser bisher ein unbeschriebenes Blatt, gewinnt durch diesen Roman Konturen.«
»Parkes komponiert Die Spur des Bienenfressers, in dramatischer Verdichtung in ein Zeitraster von sieben Wochentagen eingepasst, als Partitur aus wechselnden Stimmen, als Kaleidoskop aus wechselnden Perspektiven und sich verschränkenden Zeiten. Er treibt in seinem bemerkenswerten Romandebüt ein durchtriebenes Spiel mit den Genre-Elementen des Kriminal- und Detektivromans. Die Spur des Bienenfressers verzweigt sich in einem Labyrinth aus Verdacht und Vermutung, aus Ahnung und Albtraum. Und auch Kayo dämmert allmählich, dass es absolute Wahrheiten nicht gibt und nicht geben kann. Am Ende weiß dieser scheiternde Ermittler immerhin dies: Eine unbekannte Größe gab es immer.«
»Die Regeln der Vernunft gelten überall. Aber manchmal finden wir uns in einer Welt wieder, in der auch die Regeln des Glaubens ganz gut zu funktionieren scheinen. Nii Parkes zeigt mit seinem exzellenten Afrika-Krimi, wie sich aus dieser Koexistenz des Unvereinbaren Kapital schlagen lässt. Kayo, urbaner Gerichtsmediziner, stösst in Sonokrom auf eine Enklave des alten Wunderglaubens, in der die Zufriedenheit der Ahnengeister wichtiger ist als alles, was eine brutale Polizei an Repressionen androhen kann. Ein Ort, an dem weder amerikanischer Asphaltdschungel-Slang noch europäischer Betroffenheitsschwatz als Beschreibungsmittel tauglich sind. Seine Beschreibungen der Verhältnisse sind frisch, originell und flexibel. Man könnte hier nicht treiben, was allzu oft möglich scheint; einen Absatz herausnehmen und in den Krimi nebenan flicken, ohne dass es weiter auffiele.«
»Der Autor versteht es mit seiner originellen Mischung aus mystischem Zauber und komischem Humor, fern westlich geprägter Ratio-Krimis die Fremdheit und Atmosphäre des Erzählten sinnhaft zu machen. Eine reizvolle Lektüre, allen Büchereien sehr empfohlen.«
»Parkes schreibt voller Humor und voller Liebe für seine Figuren und für die eigenwilligen Charaktere einer archaisch anmutenden Welt. Dabei entwickelt er seine Geschichte dramaturgisch geschickt, beschleunigt sie bis in ein vergnügliches und dabei doch auch weises Finale. So kommt ›Die Spur des Bienenfressers‹ flott, unterhaltsam und gewinnend klug daher – einfach bestens nicht nur für ein Romandebüt.«